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1922 AD., Germany, Weimar Republic, Plau (town), Notgeld, collector series issue, 10 Pfennig, Grabowski/Mehl 1061.2-1/3. Obverse 
State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Plau (town)
Location of issue: Plau (town) (MS / MV) Stadt
Date of issue: 1922 AD., valid til 31.5.1922 
Value: 10 Pfennig , Reutergeld
Size: 55 x 76 mm 
Material: paper 
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : 
Signatures:   (3)
Printer: Bärensprungsche Hofdruckerei in Schwerin ; designer: Georg Schütz 
Obv.: 10 pf / „Braesig“, säd Hawermann: „Ick / weit nich, wo anner Lüd´doraewer / denken, aewer mi kümmt dat so vör, as / wenn Lewen un Arbeiten Ein un dat Sülwige is. / Gültig … , two men talking, text by Fritz Reuter from “Ut mine Stromtid“ below. 
Rev.: 10 PFENNIG / REUTERGELD / PLAU , coastal view, lake, beach and trees. 
References: Grabowski/Mehl 1061.2-1/3 .  

Plau am See ist eine Kleinstadt im äußersten Osten des Landkreises Ludwigslust-Parchim. Sie ist der Sitz des Amtes Plau am See und ein Unterzentrum in Südmecklenburg. Einwohner:  6055 (31. Dez. 2020). 
Die Kleinstadt Plau am See liegt 90 km südlich von Rostock und 73 km ostsüdöstlich der Landeshauptstadt Schwerin. Sie liegt am Ausgang der Müritz-Elde-Wasserstraße aus dem Plauer See. Das hügelige Gebiet um Plau ist durch die letzte Weichsel-Kaltzeit vor 20.000 Jahren geformt worden. Die Stadt hieß um 1235 wie das Gebiet Plawe. Der Name hielt sich bis ins 16. Jahrhundert und wurde dann entsprechend seiner Lautform Plau geschrieben. Plawe ist der polabische Flurname für den Ort, wo Flößerei betrieben wurde. Am 11. Januar 1994 wurde der Name der Stadt Plau durch den Zusatz am See ergänzt, um Verwechslungen zu vermeiden. 
Plau wurde als Stadt erstmals 1235 urkundlich erwähnt. Die in dieser Urkunde bestätigten Stadtrechte sind 1225 oder 1226 durch die Fürsten Heinrich Borwin I. und Heinrich Borwin II.verliehen worden. Ende des 13. Jahrhunderts erhielt der Ort durch eine Stadtmauer mit drei großen (Burg-, Stein- und Eldentor) und einem kleinen Stadttor (Mühlentor) weiteren Schutz. 1496 hatte die Stadt 616 erwachsene Einwohner, Kinder wurden nicht gezählt. Im Dreißigjährigen Krieg verwüsteten ab 1626 mehrere Belagerungen durch kaiserliche und schwedische Truppen die Stadt. 1630/1631 und 1638 waren durch verheerende Pestepidemien mehr als 600 Opfer zu verzeichnen. Von rund 1500 Einwohnern vor dem Krieg lebten nach dem Visitationsbericht der Pfarre 1649 nur noch 238 Erwachsene (ab 15 Jahren). Mehrere Brände setzten der Stadt zu. Von 1735 bis 1787 waren die Stadt und das Amt Plau an die Krone Preußen verpfändet. Eine Schwadron preußischer Husaren, die von den Bürgern verpflegt werden mussten, lebte während dieser Zeit auf der Burg und in der Stadt. Das 19. Jahrhundert begann auch für Mecklenburg mit der Franzosenzeit. Anfang November 1806 plünderten 18.000 Mann des Korps von General Nicolas Jean-de-Dieu Soult drei Tage lang die Stadt und verursachten einen Schaden von 70.000 Talern. Die nachfolgende Zeit war geprägt vom wirtschaftlichen Aufschwung. 
More on https://de.wikipedia.org/wiki/Plau_am_See ; https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Reuter       

Text: Fritz Reuter (1810-1874)
"Ut mine Stromtid" 
 … As Hawermann den Gürlitzer Kirchstig wedder taurügg gung, begegent em Zacharias Braesig, de ut sine hellsch unphilosoph'schen Podagra=Turen glücklich in de philosoph'schen 'rinne geraden was; denn de kreg hei ümmer, wenn de Weihdag' tau Enn' wiren. "Gu'n Dag, Korl," säd hei, "ich bün ein bitschen all in Deinem Quattier gewesen, indem daß ich auf Dich lauerte. Das währte mich aber zu lang', und da hab' ich währenddem den Herrn Kammerrath mein Kumplimang abgestattet. Er freute sich über mir und hat mich mit einer großen Lieblichkeit aufgenommen; abersten wo sieht der Mann aus!" – Ja, säd Hawermann, sin Herr wir – leider Gotts – sihr olt un swack worden, un hei för sin Perßon müßte fürchten, den Mann, von den hei so vel höll, bald tau verlieren. – "Ja," nickte Braesig, "abersten, was is das Leben, Korl? Was ist das menschliche Leben? Süh mal, Korl, wenn Einer das um und um kehrt, as en leddigen Geldbeutel, denn fällt noch lang' kein Schilling 'raus." – "Braesig," säd Hawermann, "ick weit nich, wo anner Lüd' doraewer denken, aewer mi kümmt dat so vör, as wenn Lewen un Arbeiten Ein un dat Sülwige is." – "Hoho, Korl! nu hör ich Dir laufen; diesen Sinnspruch hast Du von Pastor Behrendsen. Der hat unterweilen auch mit mir über diesen Thema gesprochen, und hat mir von's menschliche Leben 'ne Beschreibung gemacht, as wär' es hir unten man bloß so 'ne Ort Meßführertid, und der christliche Glaube wäre die Sonne und der Regen, die die Saat wachsen ließen, und da oben erst, in den höheren Religionen, da käme der Aust; aber der Mensch müßte arbeiten und sorgen und das Seinige thun. – Aber, Korl, es stimmt nich, es streit't gegen die Bibel. – Die Bibel besagt von die Lilien auf dem Felde: sie arbeiten nicht und sie spinnen nicht, und unser himmlischer Vater ernähret sie doch. Und wenn unser Herrgott sie ernährt, dann leben sie doch, un dabei arbeiten sie nich, und wenn ich das entfamtige Podagra habe, und thu nichts – dauh gor nicks, as daß ich mir die verstuchten ßackermentschen Fliegen aus das Gesicht jage – arbeit ich denn? und leben thu ich doch, und noch dazu unter die nichtswürdigste Weihdag'. – Un Korl," säd hei, un wis'te rechtsch in 't Feld herinner, "ßüh dor mal die beiden Lilien an, die da herüber zu staken kommen, Deinen gnedigsten Herm Leutnant, und was das jüngste Frölen is; hast Du denn schon gehört, daß die Kürassir=Leutnants sich mit Arbeit befießen, und die gnedigsten Frölens spinnen thäten? – Und doch kommen sie bei lebendigen Leibe über Deine Rappstoppel 'rüber." – "Will'n stahn bliwen, Zacharias," säd Hawermann, "Sei trachten hir nah uns 'raewer, sei will'n maeglich mit uns reden." – "For meinentwegen!" säd Braesig. "Aber sieh bloß mal das Frölen an, wo das in die Rappstoppel mit die langen Kledaschen und das dünne Schuhzeug 'rümmer wad't! – Ne, Korl, Weihdag' is das Leben! Und das fängt ümmer mit die bütelsten Enn'n an, mit die Beinen, und das kannst Du bei mir bei das ßackermentsche Podagra, und bei's Frölen bei die Rappstoppeln und die dünnen Schuhsohlen betrachten. – Aber was ich sagen wollte, Korl – Deine beste Zeit hast Du nu hier auch gehabt, denn wenn de Herr Kammerrath hier erst dod is, denn paß Achtung! Denn sollst Du Din blages Wunner tau seihn krigen mit die gnedigste Frau und die drei unbegebenen Töchter und den Herrn Leutnant. – Korl," fung hei nah 'ne tidlang Besinnen wedder an, "ich würd's nu all mit den Erbprinzen halten." – "Ach wat! Braesig, wat red'st Du?" föll Hawermann hastig in, "ick gah minen graden Weg." – "Ja, Korl, das thu ich auch, und das thut Jedwerein, der kein Jasuwiter ist! aber sieh Dir das gnedigst Frölen mal an! Sie geht auch ihren graden Weg, aber in die Rappstoppeln – Korl.…"
 …
More on https://www.projekt-gutenberg.org/reuter/stromtid/strom005.html        

Als Reutergeld werden spezielle deutsche Notgeldscheine bezeichnet. Das Reutergeld wurde 1922 von siebzig deutschen Städten und Gemeinden ausgegeben. Die Nennwerte der Scheine waren 10, 25 und 50 Pfennige. Die Geldscheine waren mit Bildern und Zitaten des mecklenburgischen Dichters Fritz Reuter bedruckt. Die Scheine wurden von der Bärensprung’schen Hofdruckerei in Schwerin gedruckt und von der Reutergesellschaft unter Reinhold Wust vertrieben.
Reutergeld diente nicht wie übliches Notgeld als Ersatzgeld, sondern war von Anfang an als Sammlerobjekt für Notgeldsammler gedacht. Es wurde erst nach dem Verfalltag verkauft.
Eine Liste aller 70 Orte, die das Reutergeld ausgaben (in Klammern die heutigen Namen): Alt-Gaarz (Rerik), Arendsee (Kühlungsborn), Boizenburg, Boltenhagen, Brüel, Brunshaupten (Kühlungsborn), Bützow, Crivitz, Dargun, Dassow, Doberan (Bad Doberan), Dömitz, Feldberg, Friedland, Fürstenberg, Gadebusch, Gnoien, Goldberg, Graal (Graal-Müritz), Grabow, Grevesmühlen, Güstrow, Hagenow, Heiligendamm, Bad Kleinen, Klütz, Krakow am See, Kröpelin, Laage, Ludwigslust, Lübtheen, Lübz, Malchin, Malchow, Marlow, Mirow, Müritz (Graal-Müritz), Neubrandenburg, Neubukow, Neuhaus (Gemeindeteil von Dierhagen), Neukalen, Neukloster, Neustrelitz, Nienhagen, Parchim, Penzlin, Plau, Rehna, Ribnitz (Ribnitz-Damgarten), Röbel, Rostock, Schönberg, Schwaan, Schwerin, Stargard, Stavenhagen, Sternberg, Strelitz, Sülze (Bad Sülze), Tessin, Teterow, Waren (Müritz), Warin, Warnemünde, Wesenberg, Wismar, Wittenburg, Woldegk, Wustrow und Zarrentin.
More on https://de.wikipedia.org/wiki/Reutergeld , https://books.google.de/books?id=ayAkCwAAQBAJ&pg=PT217 ; Das mecklenburgische Reutergeld von 1921: Ein kulturgeschichtliches Kuriosum, von Ingrid Möller 

Schlüsselwörter: Germany Weimar Republic Plau town Notgeld collector series Pfennig Reutergeld paper Bärensprungsche Hofdruckerei Schwerin Georg Schütz men text Fritz Reuter coastal view lake beach tree

1922 AD., Germany, Weimar Republic, Plau (town), Notgeld, collector series issue, 10 Pfennig, Grabowski/Mehl 1061.2-1/3. Obverse

State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Plau (town)
Location of issue: Plau (town) (MS / MV) Stadt
Date of issue: 1922 AD., valid til 31.5.1922
Value: 10 Pfennig , Reutergeld
Size: 55 x 76 mm
Material: paper
Watermark: -
Serial : -
Serial no. :
Signatures: (3)
Printer: Bärensprungsche Hofdruckerei in Schwerin ; designer: Georg Schütz
Obv.: 10 pf / „Braesig“, säd Hawermann: „Ick / weit nich, wo anner Lüd´doraewer / denken, aewer mi kümmt dat so vör, as / wenn Lewen un Arbeiten Ein un dat Sülwige is. / Gültig … , two men talking, text by Fritz Reuter from “Ut mine Stromtid“ below.
Rev.: 10 PFENNIG / REUTERGELD / PLAU , coastal view, lake, beach and trees.
References: Grabowski/Mehl 1061.2-1/3 .

Plau am See ist eine Kleinstadt im äußersten Osten des Landkreises Ludwigslust-Parchim. Sie ist der Sitz des Amtes Plau am See und ein Unterzentrum in Südmecklenburg. Einwohner: 6055 (31. Dez. 2020).
Die Kleinstadt Plau am See liegt 90 km südlich von Rostock und 73 km ostsüdöstlich der Landeshauptstadt Schwerin. Sie liegt am Ausgang der Müritz-Elde-Wasserstraße aus dem Plauer See. Das hügelige Gebiet um Plau ist durch die letzte Weichsel-Kaltzeit vor 20.000 Jahren geformt worden. Die Stadt hieß um 1235 wie das Gebiet Plawe. Der Name hielt sich bis ins 16. Jahrhundert und wurde dann entsprechend seiner Lautform Plau geschrieben. Plawe ist der polabische Flurname für den Ort, wo Flößerei betrieben wurde. Am 11. Januar 1994 wurde der Name der Stadt Plau durch den Zusatz am See ergänzt, um Verwechslungen zu vermeiden.
Plau wurde als Stadt erstmals 1235 urkundlich erwähnt. Die in dieser Urkunde bestätigten Stadtrechte sind 1225 oder 1226 durch die Fürsten Heinrich Borwin I. und Heinrich Borwin II.verliehen worden. Ende des 13. Jahrhunderts erhielt der Ort durch eine Stadtmauer mit drei großen (Burg-, Stein- und Eldentor) und einem kleinen Stadttor (Mühlentor) weiteren Schutz. 1496 hatte die Stadt 616 erwachsene Einwohner, Kinder wurden nicht gezählt. Im Dreißigjährigen Krieg verwüsteten ab 1626 mehrere Belagerungen durch kaiserliche und schwedische Truppen die Stadt. 1630/1631 und 1638 waren durch verheerende Pestepidemien mehr als 600 Opfer zu verzeichnen. Von rund 1500 Einwohnern vor dem Krieg lebten nach dem Visitationsbericht der Pfarre 1649 nur noch 238 Erwachsene (ab 15 Jahren). Mehrere Brände setzten der Stadt zu. Von 1735 bis 1787 waren die Stadt und das Amt Plau an die Krone Preußen verpfändet. Eine Schwadron preußischer Husaren, die von den Bürgern verpflegt werden mussten, lebte während dieser Zeit auf der Burg und in der Stadt. Das 19. Jahrhundert begann auch für Mecklenburg mit der Franzosenzeit. Anfang November 1806 plünderten 18.000 Mann des Korps von General Nicolas Jean-de-Dieu Soult drei Tage lang die Stadt und verursachten einen Schaden von 70.000 Talern. Die nachfolgende Zeit war geprägt vom wirtschaftlichen Aufschwung.
More on https://de.wikipedia.org/wiki/Plau_am_See ; https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Reuter

Text: Fritz Reuter (1810-1874)
"Ut mine Stromtid"
… As Hawermann den Gürlitzer Kirchstig wedder taurügg gung, begegent em Zacharias Braesig, de ut sine hellsch unphilosoph'schen Podagra=Turen glücklich in de philosoph'schen 'rinne geraden was; denn de kreg hei ümmer, wenn de Weihdag' tau Enn' wiren. "Gu'n Dag, Korl," säd hei, "ich bün ein bitschen all in Deinem Quattier gewesen, indem daß ich auf Dich lauerte. Das währte mich aber zu lang', und da hab' ich währenddem den Herrn Kammerrath mein Kumplimang abgestattet. Er freute sich über mir und hat mich mit einer großen Lieblichkeit aufgenommen; abersten wo sieht der Mann aus!" – Ja, säd Hawermann, sin Herr wir – leider Gotts – sihr olt un swack worden, un hei för sin Perßon müßte fürchten, den Mann, von den hei so vel höll, bald tau verlieren. – "Ja," nickte Braesig, "abersten, was is das Leben, Korl? Was ist das menschliche Leben? Süh mal, Korl, wenn Einer das um und um kehrt, as en leddigen Geldbeutel, denn fällt noch lang' kein Schilling 'raus." – "Braesig," säd Hawermann, "ick weit nich, wo anner Lüd' doraewer denken, aewer mi kümmt dat so vör, as wenn Lewen un Arbeiten Ein un dat Sülwige is." – "Hoho, Korl! nu hör ich Dir laufen; diesen Sinnspruch hast Du von Pastor Behrendsen. Der hat unterweilen auch mit mir über diesen Thema gesprochen, und hat mir von's menschliche Leben 'ne Beschreibung gemacht, as wär' es hir unten man bloß so 'ne Ort Meßführertid, und der christliche Glaube wäre die Sonne und der Regen, die die Saat wachsen ließen, und da oben erst, in den höheren Religionen, da käme der Aust; aber der Mensch müßte arbeiten und sorgen und das Seinige thun. – Aber, Korl, es stimmt nich, es streit't gegen die Bibel. – Die Bibel besagt von die Lilien auf dem Felde: sie arbeiten nicht und sie spinnen nicht, und unser himmlischer Vater ernähret sie doch. Und wenn unser Herrgott sie ernährt, dann leben sie doch, un dabei arbeiten sie nich, und wenn ich das entfamtige Podagra habe, und thu nichts – dauh gor nicks, as daß ich mir die verstuchten ßackermentschen Fliegen aus das Gesicht jage – arbeit ich denn? und leben thu ich doch, und noch dazu unter die nichtswürdigste Weihdag'. – Un Korl," säd hei, un wis'te rechtsch in 't Feld herinner, "ßüh dor mal die beiden Lilien an, die da herüber zu staken kommen, Deinen gnedigsten Herm Leutnant, und was das jüngste Frölen is; hast Du denn schon gehört, daß die Kürassir=Leutnants sich mit Arbeit befießen, und die gnedigsten Frölens spinnen thäten? – Und doch kommen sie bei lebendigen Leibe über Deine Rappstoppel 'rüber." – "Will'n stahn bliwen, Zacharias," säd Hawermann, "Sei trachten hir nah uns 'raewer, sei will'n maeglich mit uns reden." – "For meinentwegen!" säd Braesig. "Aber sieh bloß mal das Frölen an, wo das in die Rappstoppel mit die langen Kledaschen und das dünne Schuhzeug 'rümmer wad't! – Ne, Korl, Weihdag' is das Leben! Und das fängt ümmer mit die bütelsten Enn'n an, mit die Beinen, und das kannst Du bei mir bei das ßackermentsche Podagra, und bei's Frölen bei die Rappstoppeln und die dünnen Schuhsohlen betrachten. – Aber was ich sagen wollte, Korl – Deine beste Zeit hast Du nu hier auch gehabt, denn wenn de Herr Kammerrath hier erst dod is, denn paß Achtung! Denn sollst Du Din blages Wunner tau seihn krigen mit die gnedigste Frau und die drei unbegebenen Töchter und den Herrn Leutnant. – Korl," fung hei nah 'ne tidlang Besinnen wedder an, "ich würd's nu all mit den Erbprinzen halten." – "Ach wat! Braesig, wat red'st Du?" föll Hawermann hastig in, "ick gah minen graden Weg." – "Ja, Korl, das thu ich auch, und das thut Jedwerein, der kein Jasuwiter ist! aber sieh Dir das gnedigst Frölen mal an! Sie geht auch ihren graden Weg, aber in die Rappstoppeln – Korl.…"
…
More on https://www.projekt-gutenberg.org/reuter/stromtid/strom005.html

Als Reutergeld werden spezielle deutsche Notgeldscheine bezeichnet. Das Reutergeld wurde 1922 von siebzig deutschen Städten und Gemeinden ausgegeben. Die Nennwerte der Scheine waren 10, 25 und 50 Pfennige. Die Geldscheine waren mit Bildern und Zitaten des mecklenburgischen Dichters Fritz Reuter bedruckt. Die Scheine wurden von der Bärensprung’schen Hofdruckerei in Schwerin gedruckt und von der Reutergesellschaft unter Reinhold Wust vertrieben.
Reutergeld diente nicht wie übliches Notgeld als Ersatzgeld, sondern war von Anfang an als Sammlerobjekt für Notgeldsammler gedacht. Es wurde erst nach dem Verfalltag verkauft.
Eine Liste aller 70 Orte, die das Reutergeld ausgaben (in Klammern die heutigen Namen): Alt-Gaarz (Rerik), Arendsee (Kühlungsborn), Boizenburg, Boltenhagen, Brüel, Brunshaupten (Kühlungsborn), Bützow, Crivitz, Dargun, Dassow, Doberan (Bad Doberan), Dömitz, Feldberg, Friedland, Fürstenberg, Gadebusch, Gnoien, Goldberg, Graal (Graal-Müritz), Grabow, Grevesmühlen, Güstrow, Hagenow, Heiligendamm, Bad Kleinen, Klütz, Krakow am See, Kröpelin, Laage, Ludwigslust, Lübtheen, Lübz, Malchin, Malchow, Marlow, Mirow, Müritz (Graal-Müritz), Neubrandenburg, Neubukow, Neuhaus (Gemeindeteil von Dierhagen), Neukalen, Neukloster, Neustrelitz, Nienhagen, Parchim, Penzlin, Plau, Rehna, Ribnitz (Ribnitz-Damgarten), Röbel, Rostock, Schönberg, Schwaan, Schwerin, Stargard, Stavenhagen, Sternberg, Strelitz, Sülze (Bad Sülze), Tessin, Teterow, Waren (Müritz), Warin, Warnemünde, Wesenberg, Wismar, Wittenburg, Woldegk, Wustrow und Zarrentin.
More on https://de.wikipedia.org/wiki/Reutergeld , https://books.google.de/books?id=ayAkCwAAQBAJ&pg=PT217 ; Das mecklenburgische Reutergeld von 1921: Ein kulturgeschichtliches Kuriosum, von Ingrid Möller

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Name des Albums:Arminius / Germany, Plau
Schlüsselwörter:Germany / Weimar / Republic / Plau / town / Notgeld / collector / series / Pfennig / Reutergeld / paper / Bärensprungsche / Hofdruckerei / Schwerin / Georg / Schütz / men / text / Fritz / Reuter / coastal / view / lake / beach / tree
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