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 86 AD., Domitian, Rome mint, Sestertius, RIC 463.
Domitian, Rome mint, 86 AD., 
Æ Sestertius (33-35 mm / 22,26 g), 
Obv.: IMP CAES D[OMIT] AVG GERM COS XII CENS PER P P , laureate bust of Domitian wearing aegis r. 
Rev.: GERMA[NIA CAPTA] / S C , Germania (German woman), in attitude of mourning, seated l. on shield in attitude of mourning; to r. male German captive standing r., head reverted, with hands bound behind back; helmet and shield at his feet.
RIC II (old9, p. 194, 312 (common) ; RIC II (new) 463 ; cf. BMC RE 372 ; CBN 395 . 

The reverse depiction is probably in relation to a successful campaign against the Chatti (today: Hesse) in 85 AD. This type is one of a series struck to celebrate the extension of the Roman frontier on the Rhine and Main in Hesse, the area of the Chatti. Once Emperor, Domitian immediately sought to attain his long delayed military glory. As early as 82, or possibly 83, he went to Gaul, ostensibly to conduct a census, and suddenly ordered an attack on the Chatti. For this purpose, a new legion was founded, Legio I Minervia, which constructed some 75 kilometres (46 mi) of roads through Chattan territory to uncover the enemy's hiding places. Although little information survives of the battles fought, enough early victories were apparently achieved for Domitian to be back in Rome by the end of 83, where he celebrated an elaborate triumph and conferred upon himself the title of Germanicus. Domitian's supposed victory was much scorned by ancient authors, who described the campaign as "uncalled for", and a "mock triumph". The evidence lends some credence to these claims, as the Chatti would later play a significant role during the revolt of Saturninus in 89. 

Das Propaganda-Stück wurde nach einem Feldzug des Kaiser gegen die Chatten (Hessen) geprägt. Die Reversdarstellung bezieht sich vermutlich auf eine Operation des römischen Heeres im Jahr 85. 

Unter Domitian begann die Phase einer erneuten (begrenzten) römischen Expansion rechts des Rheins im Bereich der obergermanischen Heeresgruppe. Unter dem Vorwand, einen Zensus in Gallien abhalten zu wollen, zog Domitian, dem es an militärischem Ruhm mangelte, im Jahre 83 n. Chr. an den Rhein und begann gleich im Frühjahr einen Krieg gegen die Chatten. Es ging vermutlich um eine Schwächung der Chatten als letzten größeren Unruheherd in Rheinnähe. Möglicherweise stieß Domitian bis ins Kernland der Chatten vor, also weit ins heutige Hessen.[17] Im Herbst wurde der Kriegszug in Germanien gegen die Chatten zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht. Dabei gelang die Unterwerfung des Gebiets zwischen Taunus, Lahn und Main (Wetterau). Domitian begann schließlich mit der Errichtung des Limes, des römischen Grenzwalles zwischen Rhein und Donau. Außerdem nahm Domitian den Siegerbeinamen Germanicus an. Dies war das erste Mal, dass ein Prinzeps diesen nicht vererbt bekommen hatte, sondern durch eigene militärische Leistungen für sich beanspruchte. Am Ende des Jahres 83 n. Chr. feierte er den Triumph in Rom und bekam weitere Ehrungen durch den Senat verliehen. Hierzu zählen vor allem, vor dem Senat im Triumphgewand erscheinen zu dürfen und von 24 Liktoren begleitet zu werden. Außerdem wurde der Oktober in Domitianus umbenannt. Die Annahme des Namens Germanicus, das ungeheure Gepränge, mit dem der Triumph über die Germanen Ende 83 gefeiert wurde, Münzlegenden, die Domitian mit Germania capta, de Germanis als summus Rheni domitor feiern (bis zum Jahre 87), lassen darauf schließen, dass der Princeps nach einem räumlich begrenzten Erfolg das Germanenproblem endgültig für abgeschlossen erklären wollte. Aus Analogien zu Vespasian und Trajan geht hervor, dass mit Formulierungen wie Germania capta die in Kämpfen errungene Einrichtung neuer Provinzen gefeiert wurde. Mit der Erneuerung solcher alter Formeln sollte wohl das Versprechen der endgültigen „Befriedung“ Germaniens als eingelöst dokumentiert werden.

Nach einem erneuten Chattenkrieg im Jahre 85 gelang es Domitian, nach der Sicherung seines Teilerfolges im Chattenland durch die Taunuskastelle die Bereiche des ober- und niedergermanischen Heeres mit propagandistischem Aufwand in zwei regelrechte Provinzen umzuwandeln und damit den endgültigen Verzicht auf eine wirkliche Eroberung ganz Germaniens zu verschleiern. Dieser Chattenkrieg stellt für längere Zeit die letzte große militärische Machtdemonstration im rechtsrheinischen Germanien dar; manches spricht dafür, dass die Domitian feindlich gesinnte Überlieferung den Erfolg dieser Operationen kleinredet: Tatsächlich blieb die Grenze zum freien Germanien in der Folgezeit fast hundert Jahre lang weitgehend friedlich. Wenig spricht dafür, dass Domitian seine Ziele in diesem Raum nicht erreicht hat.

Domitian erklärte so das seit Augustus ungelöste Germanienproblem durch die offizielle Gründung der beiden Provinzen Germania superior („Obergermanien“) und Germania inferior („Niedergermanien“) für beendet. Noch im Jahre 82 war in offiziellen Dokumenten nur von der Germania die Rede gewesen. Kurz darauf tauchen die ersten Inschriften auf, die von duae Germaniae sprechen. Tilmann Bechert nimmt daher an, dass Germania inferior etwa in den Jahren 83/84 seine lex provinciae erhalten hat, die alle Fragen der Gerichtsbarkeit, Steuergesetzgebung und Verwaltung in der Provinz gesetzlich und endgültig regelte. Anhand von Militärdiplomen scheint die offizielle Einrichtung der beiden Provinzen hingegen auf die Zeit zwischen 85 und 90 datierbar zu sein. Die exakte Amtsbezeichnung des niedergermanischen Statthalters lautete jetzt: legatus Augusti pro praetore Germaniae inferioris (vorher: legatus Augusti pro praetore exercitus Germanici inferioris).

Seit dem Ende der 80er Jahre wurden aus den Legaten der germanischen Heere konsularische Statthalter der beiden schmalen Grenzprovinzen Ober- und Niedergermanien. Im Rang und in ihrer Laufbahn standen sie etwa zwischen den Statthaltern der beiden moesischen und denen der großen, mit drei Legionen besetzten Provinzen wie Britannien, wohin der militärische und politische Aufstieg die Statthalter der germanischen Provinzen häufig führte. Zensus und Finanzverwaltung, damit auch das gesamte Steuerwesen, unterstanden auch weiterhin dem Procurator von Gallien (Sitz: Augusta Treverorum). Die Hauptstädte der beiden Provinzen und Sitze der Statthalter blieben in Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln) und Mogontiacum (Mainz), wo sich auch das Oberkommando der beiden Heere befunden hatte.

Domitian und seine Berater hatten schnell erkannt, dass der Wert der vertraglichen Beziehungen zu den germanischen Stammeseliten bei ausreichender Stärke der römischen Grenztruppen nicht hoch einzustufen war. Ein aktives Eingreifen in innergermanische Konflikte im Sinne einer Schutzmacht stand nie zur Diskussion. Als die Cherusker ein Jahr nach dem Chattenkrieg Domitians von diesen bedrängt Rom um Hilfe baten, erhielten sie eine abschlägige Antwort. Danach fanden nahezu keine erkennbaren diplomatischen Aktivitäten jenseits des Limes statt.

In der außen- und militärpolititischen Praxis ist Tiberius als Vorbild Domitians erkennbar. Dieser setzte die Politik, die ihm in Senatskreisen größte Vorwürfe einbrachte, fort, nämlich nur dann Kriege zu führen, wenn sie unumgänglich waren, ansonsten aber die Grenzsicherung zu verstärken. Domitian wollte damit offenbar auch mit den militärischen Erfolgen seines Vaters und seines Bruders gleichziehen.
Schlüsselwörter: Domitian Rome Sestertius Aegis Germania German Woman Shield Trophy Captive Helmet Chatti Hesse

86 AD., Domitian, Rome mint, Sestertius, RIC 463.

Domitian, Rome mint, 86 AD.,
Æ Sestertius (33-35 mm / 22,26 g),
Obv.: IMP CAES D[OMIT] AVG GERM COS XII CENS PER P P , laureate bust of Domitian wearing aegis r.
Rev.: GERMA[NIA CAPTA] / S C , Germania (German woman), in attitude of mourning, seated l. on shield in attitude of mourning; to r. male German captive standing r., head reverted, with hands bound behind back; helmet and shield at his feet.
RIC II (old9, p. 194, 312 (common) ; RIC II (new) 463 ; cf. BMC RE 372 ; CBN 395 .

The reverse depiction is probably in relation to a successful campaign against the Chatti (today: Hesse) in 85 AD. This type is one of a series struck to celebrate the extension of the Roman frontier on the Rhine and Main in Hesse, the area of the Chatti. Once Emperor, Domitian immediately sought to attain his long delayed military glory. As early as 82, or possibly 83, he went to Gaul, ostensibly to conduct a census, and suddenly ordered an attack on the Chatti. For this purpose, a new legion was founded, Legio I Minervia, which constructed some 75 kilometres (46 mi) of roads through Chattan territory to uncover the enemy's hiding places. Although little information survives of the battles fought, enough early victories were apparently achieved for Domitian to be back in Rome by the end of 83, where he celebrated an elaborate triumph and conferred upon himself the title of Germanicus. Domitian's supposed victory was much scorned by ancient authors, who described the campaign as "uncalled for", and a "mock triumph". The evidence lends some credence to these claims, as the Chatti would later play a significant role during the revolt of Saturninus in 89.

Das Propaganda-Stück wurde nach einem Feldzug des Kaiser gegen die Chatten (Hessen) geprägt. Die Reversdarstellung bezieht sich vermutlich auf eine Operation des römischen Heeres im Jahr 85.

Unter Domitian begann die Phase einer erneuten (begrenzten) römischen Expansion rechts des Rheins im Bereich der obergermanischen Heeresgruppe. Unter dem Vorwand, einen Zensus in Gallien abhalten zu wollen, zog Domitian, dem es an militärischem Ruhm mangelte, im Jahre 83 n. Chr. an den Rhein und begann gleich im Frühjahr einen Krieg gegen die Chatten. Es ging vermutlich um eine Schwächung der Chatten als letzten größeren Unruheherd in Rheinnähe. Möglicherweise stieß Domitian bis ins Kernland der Chatten vor, also weit ins heutige Hessen.[17] Im Herbst wurde der Kriegszug in Germanien gegen die Chatten zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht. Dabei gelang die Unterwerfung des Gebiets zwischen Taunus, Lahn und Main (Wetterau). Domitian begann schließlich mit der Errichtung des Limes, des römischen Grenzwalles zwischen Rhein und Donau. Außerdem nahm Domitian den Siegerbeinamen Germanicus an. Dies war das erste Mal, dass ein Prinzeps diesen nicht vererbt bekommen hatte, sondern durch eigene militärische Leistungen für sich beanspruchte. Am Ende des Jahres 83 n. Chr. feierte er den Triumph in Rom und bekam weitere Ehrungen durch den Senat verliehen. Hierzu zählen vor allem, vor dem Senat im Triumphgewand erscheinen zu dürfen und von 24 Liktoren begleitet zu werden. Außerdem wurde der Oktober in Domitianus umbenannt. Die Annahme des Namens Germanicus, das ungeheure Gepränge, mit dem der Triumph über die Germanen Ende 83 gefeiert wurde, Münzlegenden, die Domitian mit Germania capta, de Germanis als summus Rheni domitor feiern (bis zum Jahre 87), lassen darauf schließen, dass der Princeps nach einem räumlich begrenzten Erfolg das Germanenproblem endgültig für abgeschlossen erklären wollte. Aus Analogien zu Vespasian und Trajan geht hervor, dass mit Formulierungen wie Germania capta die in Kämpfen errungene Einrichtung neuer Provinzen gefeiert wurde. Mit der Erneuerung solcher alter Formeln sollte wohl das Versprechen der endgültigen „Befriedung“ Germaniens als eingelöst dokumentiert werden.

Nach einem erneuten Chattenkrieg im Jahre 85 gelang es Domitian, nach der Sicherung seines Teilerfolges im Chattenland durch die Taunuskastelle die Bereiche des ober- und niedergermanischen Heeres mit propagandistischem Aufwand in zwei regelrechte Provinzen umzuwandeln und damit den endgültigen Verzicht auf eine wirkliche Eroberung ganz Germaniens zu verschleiern. Dieser Chattenkrieg stellt für längere Zeit die letzte große militärische Machtdemonstration im rechtsrheinischen Germanien dar; manches spricht dafür, dass die Domitian feindlich gesinnte Überlieferung den Erfolg dieser Operationen kleinredet: Tatsächlich blieb die Grenze zum freien Germanien in der Folgezeit fast hundert Jahre lang weitgehend friedlich. Wenig spricht dafür, dass Domitian seine Ziele in diesem Raum nicht erreicht hat.

Domitian erklärte so das seit Augustus ungelöste Germanienproblem durch die offizielle Gründung der beiden Provinzen Germania superior („Obergermanien“) und Germania inferior („Niedergermanien“) für beendet. Noch im Jahre 82 war in offiziellen Dokumenten nur von der Germania die Rede gewesen. Kurz darauf tauchen die ersten Inschriften auf, die von duae Germaniae sprechen. Tilmann Bechert nimmt daher an, dass Germania inferior etwa in den Jahren 83/84 seine lex provinciae erhalten hat, die alle Fragen der Gerichtsbarkeit, Steuergesetzgebung und Verwaltung in der Provinz gesetzlich und endgültig regelte. Anhand von Militärdiplomen scheint die offizielle Einrichtung der beiden Provinzen hingegen auf die Zeit zwischen 85 und 90 datierbar zu sein. Die exakte Amtsbezeichnung des niedergermanischen Statthalters lautete jetzt: legatus Augusti pro praetore Germaniae inferioris (vorher: legatus Augusti pro praetore exercitus Germanici inferioris).

Seit dem Ende der 80er Jahre wurden aus den Legaten der germanischen Heere konsularische Statthalter der beiden schmalen Grenzprovinzen Ober- und Niedergermanien. Im Rang und in ihrer Laufbahn standen sie etwa zwischen den Statthaltern der beiden moesischen und denen der großen, mit drei Legionen besetzten Provinzen wie Britannien, wohin der militärische und politische Aufstieg die Statthalter der germanischen Provinzen häufig führte. Zensus und Finanzverwaltung, damit auch das gesamte Steuerwesen, unterstanden auch weiterhin dem Procurator von Gallien (Sitz: Augusta Treverorum). Die Hauptstädte der beiden Provinzen und Sitze der Statthalter blieben in Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln) und Mogontiacum (Mainz), wo sich auch das Oberkommando der beiden Heere befunden hatte.

Domitian und seine Berater hatten schnell erkannt, dass der Wert der vertraglichen Beziehungen zu den germanischen Stammeseliten bei ausreichender Stärke der römischen Grenztruppen nicht hoch einzustufen war. Ein aktives Eingreifen in innergermanische Konflikte im Sinne einer Schutzmacht stand nie zur Diskussion. Als die Cherusker ein Jahr nach dem Chattenkrieg Domitians von diesen bedrängt Rom um Hilfe baten, erhielten sie eine abschlägige Antwort. Danach fanden nahezu keine erkennbaren diplomatischen Aktivitäten jenseits des Limes statt.

In der außen- und militärpolititischen Praxis ist Tiberius als Vorbild Domitians erkennbar. Dieser setzte die Politik, die ihm in Senatskreisen größte Vorwürfe einbrachte, fort, nämlich nur dann Kriege zu führen, wenn sie unumgänglich waren, ansonsten aber die Grenzsicherung zu verstärken. Domitian wollte damit offenbar auch mit den militärischen Erfolgen seines Vaters und seines Bruders gleichziehen.

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Dateiname:DomSesGerCap.jpg
Name des Albums:Arminius / Rome (modern Roma, Italy)
Schlüsselwörter:Domitian / Rome / Sestertius / Aegis / Germania / German / Woman / Shield / Trophy / Captive / Helmet / Chatti / Hesse
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