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1922 AD., Germany, Weimar Republic, Köln, town, Notgeld, collector series issue, 50 Pfennig, Grabowski/Mehl 717.1-2/3. B 056426 Obverse 
State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Köln, town, Serie Rote Funken
Location of issue: Köln (Rheinland / Nordrhein-Westfalen) Stadt
Date of issue: 12.1.1922 AD., vlid til 15.8.1922 
Value: 50 Pfennig
Size: 101 x 62 mm 
Material: paper 
Watermark: Dreieckrad
Serial : B
Serial no. : 056426
Signature: Adenauer (1)
Printer: J. P. Bachem, Köln 
Obv.: 50 - Stadt Köln - 50 /   …. , text, serial and signature. 
Rev.: Stadt - Köln / 50 Pf. - 50 Pf. / 1922 , two Cologne town soldies performing „Stippeföttche“, a ritual dance during carnival, city gate behind. 
References: Grabowski/Mehl 717.1-2/3 ; Tieste 05.06 . 

Die Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e. V. – kurz die Roten Funken – sind das älteste Traditionscorps im Kölner Karneval. Die Roten Funken wurden im selben Jahr gegründet wie das Festkomitee Kölner Karneval, das den Kölner Rosenmontagszug organisiert, und die Große von 1823 Karnevalsgesellschaft. Die Funken wollten als Garde für den damals noch Held Karneval genannten Karnevalsprinzen im Zug mitmarschieren. Zusammen mit den Helligen Knäächten un Mägden nahmen sie am 10. Februar 1823 am ersten Kölner Rosenmontagszug teil. 
Der Reichstagsbeschluss von 1654 gab die Bildung einer Wehrmacht vor. Durch Reichstagsbeschluss vom 30. August 1681 wurde festgesetzt, wie viel jeder Kreis zur Reichsarmee beizutragen hatte. Der niederrheinisch-westfälische Kreis, zu dem auch die „freie Reichsstadt Cölln“ gehörte, musste nach der Reichsmatrikel von 1681 als einfaches Kontingent („Simplum“) 1321 Mann zu Pferd und 2708 Mann zu Fuß stellen. Der Anteil der „freien Reichsstadt Cölln“ betrug 383 Mann zu Fuß. 
In Namen und Ausstattung knüpften die Roten Funken an eine Truppe an, die bis knapp 30 Jahre zuvor in roten Uniformjacken und weißen Hosen in Köln als Stadtsoldaten dienten, bis sie von den am 6. Oktober 1794 einmarschierenden Franzosen aufgelöst wurden oder besser sich verliefen. Sie waren nicht besonders angesehen, auch nur schlecht besoldet, so dass die Soldaten für ihren Lebensunterhalt noch Strümpfe stricken oder auf anderer Leute Kinder aufpassen mussten. Ihre Verpflegung bestand aus den billigen Zwiebeln und Knoblauch (Kölsch ‚Öllig‘; Allium) und Bückling (Kölsch ‚Böckem‘). Dazu rauchten sie billigen Tabak aus einer kurzen Pfeife aus Ton, der ähde (irdene) Nötz. Diese Dinge spielen in der Tradition der Funken auch heute noch eine Rolle. Die wehrhafte Stadt glaubte sich durch ihre Mauern bestens geschützt und meinte die Truppe deshalb vernachlässigen zu können. 
Die Karnevalssoldaten machten aus dieser Not eine Tugend und persiflierten und karikierten die in der preußischen Zeit tonangebenden Soldaten durch ihr betont unmilitärisches Gehabe in Kommandosprache und Exerzierformen. Paraden werden als Tanz dargestellt, wobei die Soldaten ihr Hinterteil aneinander stippen im Stippeföttchedanz. Solisten sind der Tanzoffizier (Funken-Dokter) und sein Funkenmariechen. Die Truppe gliedert sich in 4 Knubbel, die die Namen tragen: Streckstrump (Strickstrumpf), Öllig (Zwiebel), Dopp (der Kreisel, der mit einer Peitsche geschlagen wurde, beim Kinderhüten) und Stoppe (Sektkorken). Das heute gebräuchliche Kommando Das Gewehr über! heißt auf Kölsch: De Knabbüß … gereuz!. 

Stippeföttche ist ein ritueller Tanz, welcher im Karneval bei den Garden im Rheinland gebräuchlich ist. Dabei stehen jeweils zwei Gardisten Rücken an Rücken, gehen dabei leicht in die Knie und strecken dabei mit vorgehaltener Knabüs (Gewehr) oder Zabel (Säbel) ihre Hinterteile entgegen. Im Rhythmus der Marschmusik reiben die Gardisten beim sogenannten „Wibbeln“ die Hintern aneinander. Der Name bedeutet „hervorstehendes (hervorstippen) Popöchen (Föttche)“. 
Wie so vieles im rheinischen Karneval, der sich oft mit dem ungeliebten (preußischen) Militär auseinandersetzte, ist das Stippeföttche eine Persiflage auf das Soldatentum und den Militarismus generell; im 19. Jahrhundert dann speziell der preußischen 'Fremdherrschaft' in der Rheinprovinz. Der dazu gespielte Marsch der Roten Funken von 1823 lautet Ritsch, ratsch – de Botz kapott („Ritsch, ratsch – die Hose kaputt“). 

Schlüsselwörter: Germany Weimar Republic Köln Cologne Rheinland Nordrhein-Westfalen town Notgeld collector series Pfennig Rote Funken paper Adenauer soldier ritual dance carnival city gate

1922 AD., Germany, Weimar Republic, Köln, town, Notgeld, collector series issue, 50 Pfennig, Grabowski/Mehl 717.1-2/3. B 056426 Obverse

State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Köln, town, Serie Rote Funken
Location of issue: Köln (Rheinland / Nordrhein-Westfalen) Stadt
Date of issue: 12.1.1922 AD., vlid til 15.8.1922
Value: 50 Pfennig
Size: 101 x 62 mm
Material: paper
Watermark: Dreieckrad
Serial : B
Serial no. : 056426
Signature: Adenauer (1)
Printer: J. P. Bachem, Köln
Obv.: 50 - Stadt Köln - 50 / …. , text, serial and signature.
Rev.: Stadt - Köln / 50 Pf. - 50 Pf. / 1922 , two Cologne town soldies performing „Stippeföttche“, a ritual dance during carnival, city gate behind.
References: Grabowski/Mehl 717.1-2/3 ; Tieste 05.06 .

Die Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e. V. – kurz die Roten Funken – sind das älteste Traditionscorps im Kölner Karneval. Die Roten Funken wurden im selben Jahr gegründet wie das Festkomitee Kölner Karneval, das den Kölner Rosenmontagszug organisiert, und die Große von 1823 Karnevalsgesellschaft. Die Funken wollten als Garde für den damals noch Held Karneval genannten Karnevalsprinzen im Zug mitmarschieren. Zusammen mit den Helligen Knäächten un Mägden nahmen sie am 10. Februar 1823 am ersten Kölner Rosenmontagszug teil.
Der Reichstagsbeschluss von 1654 gab die Bildung einer Wehrmacht vor. Durch Reichstagsbeschluss vom 30. August 1681 wurde festgesetzt, wie viel jeder Kreis zur Reichsarmee beizutragen hatte. Der niederrheinisch-westfälische Kreis, zu dem auch die „freie Reichsstadt Cölln“ gehörte, musste nach der Reichsmatrikel von 1681 als einfaches Kontingent („Simplum“) 1321 Mann zu Pferd und 2708 Mann zu Fuß stellen. Der Anteil der „freien Reichsstadt Cölln“ betrug 383 Mann zu Fuß.
In Namen und Ausstattung knüpften die Roten Funken an eine Truppe an, die bis knapp 30 Jahre zuvor in roten Uniformjacken und weißen Hosen in Köln als Stadtsoldaten dienten, bis sie von den am 6. Oktober 1794 einmarschierenden Franzosen aufgelöst wurden oder besser sich verliefen. Sie waren nicht besonders angesehen, auch nur schlecht besoldet, so dass die Soldaten für ihren Lebensunterhalt noch Strümpfe stricken oder auf anderer Leute Kinder aufpassen mussten. Ihre Verpflegung bestand aus den billigen Zwiebeln und Knoblauch (Kölsch ‚Öllig‘; Allium) und Bückling (Kölsch ‚Böckem‘). Dazu rauchten sie billigen Tabak aus einer kurzen Pfeife aus Ton, der ähde (irdene) Nötz. Diese Dinge spielen in der Tradition der Funken auch heute noch eine Rolle. Die wehrhafte Stadt glaubte sich durch ihre Mauern bestens geschützt und meinte die Truppe deshalb vernachlässigen zu können.
Die Karnevalssoldaten machten aus dieser Not eine Tugend und persiflierten und karikierten die in der preußischen Zeit tonangebenden Soldaten durch ihr betont unmilitärisches Gehabe in Kommandosprache und Exerzierformen. Paraden werden als Tanz dargestellt, wobei die Soldaten ihr Hinterteil aneinander stippen im Stippeföttchedanz. Solisten sind der Tanzoffizier (Funken-Dokter) und sein Funkenmariechen. Die Truppe gliedert sich in 4 Knubbel, die die Namen tragen: Streckstrump (Strickstrumpf), Öllig (Zwiebel), Dopp (der Kreisel, der mit einer Peitsche geschlagen wurde, beim Kinderhüten) und Stoppe (Sektkorken). Das heute gebräuchliche Kommando Das Gewehr über! heißt auf Kölsch: De Knabbüß … gereuz!.

Stippeföttche ist ein ritueller Tanz, welcher im Karneval bei den Garden im Rheinland gebräuchlich ist. Dabei stehen jeweils zwei Gardisten Rücken an Rücken, gehen dabei leicht in die Knie und strecken dabei mit vorgehaltener Knabüs (Gewehr) oder Zabel (Säbel) ihre Hinterteile entgegen. Im Rhythmus der Marschmusik reiben die Gardisten beim sogenannten „Wibbeln“ die Hintern aneinander. Der Name bedeutet „hervorstehendes (hervorstippen) Popöchen (Föttche)“.
Wie so vieles im rheinischen Karneval, der sich oft mit dem ungeliebten (preußischen) Militär auseinandersetzte, ist das Stippeföttche eine Persiflage auf das Soldatentum und den Militarismus generell; im 19. Jahrhundert dann speziell der preußischen 'Fremdherrschaft' in der Rheinprovinz. Der dazu gespielte Marsch der Roten Funken von 1823 lautet Ritsch, ratsch – de Botz kapott („Ritsch, ratsch – die Hose kaputt“).

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Name des Albums:Arminius / German States, Köln / Cologne
Schlüsselwörter:Germany / Weimar / Republic / Köln / Cologne / Rheinland / Nordrhein-Westfalen / town / Notgeld / collector / series / Pfennig / Rote / Funken / paper / Adenauer / soldier / ritual / dance / carnival / city / gate
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