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1915 AD., Germany, 2nd Empire, Münster (city), Token, value 250 g. bread.
Germany, 2nd Empire, Münster (city), no date (1915 AD.), 
Token for 250 g. bread or 200 g. flour (ø 27 mm / 1,90 g), steel (magnetic), uniface, ø 5 mm center hole, 
Obv.: 250 Gr. BROT / • 200 Gr. MEHL • / STADT / · MÜNSTER i./w. · , issuer and value. 
Rev.: (mirrored obverse impression).
 . 

Year / Mintage


from http://www.muenster.de/stadt/kriegschronik1914/1915_versorgung_mangel.html , http://www.muenster.de/stadt/kriegschronik1914/1917_versorgung_mangel.html , http://www.muenster.de/stadt/kriegschronik1914/1918_versorgung_mangel.html : 

"Nahezu durchgehend herrscht während der gesamten Kriegszeit ein Mangel an Rohstoffen, Arbeitskräften und vor allem Lebensmitteln und Versorgungsgütern. Die Stadt organisiert mit privater Unterstützung die Versorgung der Bevölkerung. Im Januar 1915 beginnen Rationierungen von Lebensmitteln. Am 8. März werden Ausweiskarten ausgegeben, die als Berechtigungsscheine für den Erhalt von Brotmarken gelten. Die erste Ausgabe von Brotmarken erfolgt am 13. März 1915. Auf Haushaltungskarten wird die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen vermerkt. Von 20.000 Haushalten sind 16.000 berechtigt, Brotmarken zu erhalten. Mit der Brotgetreideordnung vom 25. Januar 1915 werden die städtischen Behörden alleiniger Mehl-Großhändler.
Es entstehen ein Brot-, Kartoffel-, Fleisch- und Milchbüro, ein Lebensmittelkarten- und ein Krankenbüro, eine städtische Preisprüfungs-, eine Wucher- und eine Kreiskornstelle. Ab August 1915 erfolgt der Verkauf von Eiern und Butter an fünf städtischen Verkaufsstellen. Der Aufbau einer Eigenerzeugung beginnt. Die Gartenbauverwaltung bewirtschaftet Brachflächen und baut ein Gemüsetreibhaus. Die Rationierungen erreichen im Ersten Weltkrieg ein Ausmaß, für das es bis dahin keine historischen Vorbilder gibt." 

"Schon im Januar 1915 beginnen Rationierungen von Lebensmitteln. Seit 8. März werden Ausweiskarten, die als Berechtigungsscheine für den Erhalt von Brotmarken gelten, und Haushaltungskarten ausgegeben, auf denen die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen vermerkt waren. Die erste Ausgabe von Brotmarken erfolgt am 13. März 1915, die zwei Wochen gültig sind. Vom 8. bis 21. Oktober 1915 sind 88.397 Personen in Münster versorgungsberechtigt. Mehrere Volkszählungen und Personenbestandsaufnahmen dienen der Ermittlun der Zahl der Berechtigten." 

"Anfang März 1915 regelt der Magistrat der Stadt Münster die Brotversorgung neu. Über Berechtigungsscheine erhalten die Haushalte Brotmarken. Es werden vier verschieden große, aus Blech gestanzte, kreisförmige Brotmarken ausgegeben, die die Übegabe von 2.500, 1250, 250 oder 25 Gramm Brot oder einer unterschiedlichen Menge Mehl ermöglichen." 

"Chronikeintrag vom 15. März 1917
Als Folge der Brotrationierung und der allgemeinen Hungersnot sind Brotmarken sehr begehrte Gegenstände des täglichen Lebens geworden. Für kinderreiche Familien bedeutet das Überlassen einer Brotmarke schon ein recht erfreuliches, dankbar begrüßtes Geschenk. Mit Brotmarken wird zwischen den Kindern 'gekungelt', von gewinnsüchtigen Leuten gehandelt. Wiederholt sind auch durch Einbruchsdiebstahl aus den Brotmarkenlokalen große Mengen Brotmarken entwendet worden. Mit mehr oder minder großem Geschick werden unsere Blechmarken nachgemacht."
"Delikte wie das Fälschen und Stehlen von Lebensmittelkarten oder Brotmarken, Schwarzschlachtungen breiten sich aus."

"Chronikeintrag vom 1. Juli 1917
Mit Unruhen, Demonstrationszügen und Streiks gegen die Lebensmittelnot begann in manchen Orten dieser Monat. In Düsseldorf wurden Hunderte von Geschäften geplündert. Hier blieb es äußerlich ruhig. Gegen Wucherei, Schieberei, Hamsterei und Schlemmerei richtet sich die Wut oder der Zorn der Bevölkerung mehr denn gegen die Notwendigkeit, entbehren, leiden, arbeiten zu müssen. Tag für Tag treiben sich zerlumpte, elende Kinder aus dem Industriegebiet hier herum, gehen mit Säcken auf dem Rücken truppweis von Haus zu Haus um ein Stückchen Brot oder ein paar Kartoffeln betteln und sind schließlich sogar mit einer Brotmarke zufrieden. Auch auf den Straßen halten sie um Lebensmittel an, doch wohl nie um Geld."

"Chronikeintrag vom 9. Februar 1918 : Alle Geschäfte, die ihre Brotmarken so unvorsichtig aufbewahren, daß sie gestohlen werden, werden mit Mehl nicht mehr beliefert. Einem Händler, der einem Landsturmmann für 1.120 Brotmarken 4 Zentner Weizenmehl verkauft hatte, ohne sich nach der Herkunft dieser auffallenden Brotmarkenmenge zu erkundigen, wurde die Belieferung mit Mehl entzogen. Ein Sack Mehl kostet jetzt 300 Mark."

"Chronikeintrag vom 13. Juli 1918
'Aus Rheine, Burgsteinfurt, Warendorf kommen Leute mit Reisebrotmarken hierher, um Brot einzukaufen, das dort nicht mehr zu haben ist. Nur durch rechtzeitiges Ansammeln einer Mehlreserve sind wir von dem Geschick so vieler Gemeinden verschont geblieben, tagelang ohne Brot zu sein, weil die Zufuhr von Mehl stockte.' "

Schlüsselwörter: Germany Empire Münster city Token bread flour hole

1915 AD., Germany, 2nd Empire, Münster (city), Token, value 250 g. bread.

Germany, 2nd Empire, Münster (city), no date (1915 AD.),
Token for 250 g. bread or 200 g. flour (ø 27 mm / 1,90 g), steel (magnetic), uniface, ø 5 mm center hole,
Obv.: 250 Gr. BROT / • 200 Gr. MEHL • / STADT / · MÜNSTER i./w. · , issuer and value.
Rev.: (mirrored obverse impression).
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Year / Mintage


from http://www.muenster.de/stadt/kriegschronik1914/1915_versorgung_mangel.html , http://www.muenster.de/stadt/kriegschronik1914/1917_versorgung_mangel.html , http://www.muenster.de/stadt/kriegschronik1914/1918_versorgung_mangel.html :

"Nahezu durchgehend herrscht während der gesamten Kriegszeit ein Mangel an Rohstoffen, Arbeitskräften und vor allem Lebensmitteln und Versorgungsgütern. Die Stadt organisiert mit privater Unterstützung die Versorgung der Bevölkerung. Im Januar 1915 beginnen Rationierungen von Lebensmitteln. Am 8. März werden Ausweiskarten ausgegeben, die als Berechtigungsscheine für den Erhalt von Brotmarken gelten. Die erste Ausgabe von Brotmarken erfolgt am 13. März 1915. Auf Haushaltungskarten wird die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen vermerkt. Von 20.000 Haushalten sind 16.000 berechtigt, Brotmarken zu erhalten. Mit der Brotgetreideordnung vom 25. Januar 1915 werden die städtischen Behörden alleiniger Mehl-Großhändler.
Es entstehen ein Brot-, Kartoffel-, Fleisch- und Milchbüro, ein Lebensmittelkarten- und ein Krankenbüro, eine städtische Preisprüfungs-, eine Wucher- und eine Kreiskornstelle. Ab August 1915 erfolgt der Verkauf von Eiern und Butter an fünf städtischen Verkaufsstellen. Der Aufbau einer Eigenerzeugung beginnt. Die Gartenbauverwaltung bewirtschaftet Brachflächen und baut ein Gemüsetreibhaus. Die Rationierungen erreichen im Ersten Weltkrieg ein Ausmaß, für das es bis dahin keine historischen Vorbilder gibt."

"Schon im Januar 1915 beginnen Rationierungen von Lebensmitteln. Seit 8. März werden Ausweiskarten, die als Berechtigungsscheine für den Erhalt von Brotmarken gelten, und Haushaltungskarten ausgegeben, auf denen die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen vermerkt waren. Die erste Ausgabe von Brotmarken erfolgt am 13. März 1915, die zwei Wochen gültig sind. Vom 8. bis 21. Oktober 1915 sind 88.397 Personen in Münster versorgungsberechtigt. Mehrere Volkszählungen und Personenbestandsaufnahmen dienen der Ermittlun der Zahl der Berechtigten."

"Anfang März 1915 regelt der Magistrat der Stadt Münster die Brotversorgung neu. Über Berechtigungsscheine erhalten die Haushalte Brotmarken. Es werden vier verschieden große, aus Blech gestanzte, kreisförmige Brotmarken ausgegeben, die die Übegabe von 2.500, 1250, 250 oder 25 Gramm Brot oder einer unterschiedlichen Menge Mehl ermöglichen."

"Chronikeintrag vom 15. März 1917
Als Folge der Brotrationierung und der allgemeinen Hungersnot sind Brotmarken sehr begehrte Gegenstände des täglichen Lebens geworden. Für kinderreiche Familien bedeutet das Überlassen einer Brotmarke schon ein recht erfreuliches, dankbar begrüßtes Geschenk. Mit Brotmarken wird zwischen den Kindern 'gekungelt', von gewinnsüchtigen Leuten gehandelt. Wiederholt sind auch durch Einbruchsdiebstahl aus den Brotmarkenlokalen große Mengen Brotmarken entwendet worden. Mit mehr oder minder großem Geschick werden unsere Blechmarken nachgemacht."
"Delikte wie das Fälschen und Stehlen von Lebensmittelkarten oder Brotmarken, Schwarzschlachtungen breiten sich aus."

"Chronikeintrag vom 1. Juli 1917
Mit Unruhen, Demonstrationszügen und Streiks gegen die Lebensmittelnot begann in manchen Orten dieser Monat. In Düsseldorf wurden Hunderte von Geschäften geplündert. Hier blieb es äußerlich ruhig. Gegen Wucherei, Schieberei, Hamsterei und Schlemmerei richtet sich die Wut oder der Zorn der Bevölkerung mehr denn gegen die Notwendigkeit, entbehren, leiden, arbeiten zu müssen. Tag für Tag treiben sich zerlumpte, elende Kinder aus dem Industriegebiet hier herum, gehen mit Säcken auf dem Rücken truppweis von Haus zu Haus um ein Stückchen Brot oder ein paar Kartoffeln betteln und sind schließlich sogar mit einer Brotmarke zufrieden. Auch auf den Straßen halten sie um Lebensmittel an, doch wohl nie um Geld."

"Chronikeintrag vom 9. Februar 1918 : Alle Geschäfte, die ihre Brotmarken so unvorsichtig aufbewahren, daß sie gestohlen werden, werden mit Mehl nicht mehr beliefert. Einem Händler, der einem Landsturmmann für 1.120 Brotmarken 4 Zentner Weizenmehl verkauft hatte, ohne sich nach der Herkunft dieser auffallenden Brotmarkenmenge zu erkundigen, wurde die Belieferung mit Mehl entzogen. Ein Sack Mehl kostet jetzt 300 Mark."

"Chronikeintrag vom 13. Juli 1918
'Aus Rheine, Burgsteinfurt, Warendorf kommen Leute mit Reisebrotmarken hierher, um Brot einzukaufen, das dort nicht mehr zu haben ist. Nur durch rechtzeitiges Ansammeln einer Mehlreserve sind wir von dem Geschick so vieler Gemeinden verschont geblieben, tagelang ohne Brot zu sein, weil die Zufuhr von Mehl stockte.' "

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Name des Albums:Arminius / German States, Münster, town
Schlüsselwörter:Germany / Empire / Münster / city / Token / bread / flour / hole
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