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1914-1918 AD., Germany, 2nd Empire, Chemnitz POW Camp WWI, 50 Pfennig, Tieste CHMZ.05.30 Obverse
State: Germany, 2nd Empire
Issuer: Chemnitz POW Camp WWI
Location of issue: Chemnitz POW Camp
Date of issue: 1914-1918 AD., 
Value: 50 Pfennig
Size: 110  x 70 mm 
Material: paper 
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : -
Signature: - (0)
Printer: Alexander Wiede, Chemnitz
Obv.: 50 - 50 / Gefangenen-Lager / GUT FÜR / FÜNFZIG – 50 - PFENNIG / …. , black text and red ornaments on bluegreen paper, one addidional stamp:oval “Gefangenenlager Chemnitz / Abt. Gefangenenkasse“ at lower right edge. 
Rev.: 50 Pfennig – 50 Pfennig / Der Betrag für diesen Gutschein …. , black text and black and red ornaments on bluegreen paper, four imperial eagles, printer below. 
References: Tieste CHMZ.05.30 .  

Allein im Deutschen Kaiserreich gab es während des Ersten Weltkrieges 175 Kriegsgefangenenlager, in denen sich nach Stand vom Oktober 1918 insgesamt 2.526.922 Militär- und Zivilgefangene befanden. Eines dieser Kriegsgefangenenlager lag in Chemnitz-Ebersdorf. Ursprünglich Anfang 1914 als Kaserne geplant und gebaut, sollte darin das Feldartillerie-Regiment Nr. 68 aus Mittweida untergebracht werden. Allerdings führte der Kriegsausbruch dazu, dass das Regiment direkt an die Front zum Einsatz berufen wurde und die Kaserne niemals bezog. Bereits im Dezember 1914 kamen die ersten Kriegsgefangenen in das Lager. Es handelte sich zunächst um 60 Gefangene aus Russland, Frankreich und Belgien. Im Jahr 1918 waren in Chemnitz-Ebersdorf 7306 Franzosen, 10.941 Russen, acht Belgier, 174 Serben, 902 Italiener und 198 Zivilgefangene interniert. Zum Lager gehörten drei Familienhäuser, ein Gefangenenlazarett, zwei Mannschaftshäuser, ein Wirtschaftshaus, neun Gefangenengebäude, ein Heizungsraum, acht Abortbaracken, zwei Gefangenenküchen, eine Isolierbaracke für 500 Mann, ein Isolierlazarett, ein Waschraum für das Lazarett, ein Dampfkesselschuppen, ein Gefangenenwaschraum und eine Desinfektionsbaracke. Später kamen weitere Einrichtungen wie die Lagerkirche, eine Kantine mit Bierausschank, ein Kaufladen, verschiedene Werkstätten (Schmiede, Kunsthandwerk, Stellmacherei, Tischlerei), Proberäume für Theater- und Musikgruppen hinzu.
Die Bewachung des Kriegsgefangenenlagers Chemnitz-Ebersdorf übernahmen vorrangig höher betagte oder gesundheitlich eingeschränkte Soldaten. Kriegsgefangene genossen zwar den Schutz der internierenden Macht, konnten jedoch auch zu Arbeitsmaßnahmen gezwungen werden. 1915 wurden 900 russische Gefangene aus Schlesien in das Ebersdorfer Lager verlegt. Ihr Einsatz erfolgte in verschiedenen Einrichtungen der Stadt Chemnitz. Vorwiegend kamen sie in Industriefirmen unter, aber auch am Theater, in Handwerk und Gewerbe. Einige Kriegsgefangene mussten in Steinbrüchen ihre Zwangsarbeit verrichten. Ihr Stundenlohn betrug 6 Pfennige. Morgens um 5.30 Uhr rückten die Arbeitskommandos zu ihren Arbeitsorten aus. Fünf Stunden Arbeit waren als Pflicht zur Deckung der Aufwendungen für Unterkunft und Kost angesetzt, erst für jede weitere Stunde gab es Lohn.  Für die Bewirtschaftung des Lagers waren die Kriegsgefangenen selbst verantwortlich.
Angesichts der Erfahrungen späterer Jahrzehnte verblüfft die Vielfalt von Möglichkeiten, mit denen sich die Gefangenen in Chemnitz-Ebersdorf vom Alltag ablenken und den Versuch einer friedlichen Alltagsnormalität unternehmen konnten. Es gab im Lager mehrere Orchester und eine Theatergruppe. Die Insassen konnten zudem Sport treiben. Dennoch führten Zwangsarbeit, schlechte hygienische Verhältnisse und mangelnde Verpflegung der Gefangenen mit fortschreitender Dauer des Krieges zu chronischer Unterernährung und Krankheiten.
Die letzten Kriegsgefangenen, die zurück in ihre Heimat überstellt wurden, waren Soldaten des ehemaligen Russischen Zarenreiches. Bedingt durch die Oktoberrevolution und die Ereignisse in ihrem Gefolge, erfolgte die Rückführung der russischen Soldaten erst im Jahr 1921, indem das Lager dann endgültig geschlossen wurde.





Schlüsselwörter: Germany Empire Chemnitz POW Camp WWI Pfennig paper Alexander Wiede stamp imperial eagle

1914-1918 AD., Germany, 2nd Empire, Chemnitz POW Camp WWI, 50 Pfennig, Tieste CHMZ.05.30 Obverse

State: Germany, 2nd Empire
Issuer: Chemnitz POW Camp WWI
Location of issue: Chemnitz POW Camp
Date of issue: 1914-1918 AD.,
Value: 50 Pfennig
Size: 110 x 70 mm
Material: paper
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : -
Signature: - (0)
Printer: Alexander Wiede, Chemnitz
Obv.: 50 - 50 / Gefangenen-Lager / GUT FÜR / FÜNFZIG – 50 - PFENNIG / …. , black text and red ornaments on bluegreen paper, one addidional stamp:oval “Gefangenenlager Chemnitz / Abt. Gefangenenkasse“ at lower right edge.
Rev.: 50 Pfennig – 50 Pfennig / Der Betrag für diesen Gutschein …. , black text and black and red ornaments on bluegreen paper, four imperial eagles, printer below.
References: Tieste CHMZ.05.30 .

Allein im Deutschen Kaiserreich gab es während des Ersten Weltkrieges 175 Kriegsgefangenenlager, in denen sich nach Stand vom Oktober 1918 insgesamt 2.526.922 Militär- und Zivilgefangene befanden. Eines dieser Kriegsgefangenenlager lag in Chemnitz-Ebersdorf. Ursprünglich Anfang 1914 als Kaserne geplant und gebaut, sollte darin das Feldartillerie-Regiment Nr. 68 aus Mittweida untergebracht werden. Allerdings führte der Kriegsausbruch dazu, dass das Regiment direkt an die Front zum Einsatz berufen wurde und die Kaserne niemals bezog. Bereits im Dezember 1914 kamen die ersten Kriegsgefangenen in das Lager. Es handelte sich zunächst um 60 Gefangene aus Russland, Frankreich und Belgien. Im Jahr 1918 waren in Chemnitz-Ebersdorf 7306 Franzosen, 10.941 Russen, acht Belgier, 174 Serben, 902 Italiener und 198 Zivilgefangene interniert. Zum Lager gehörten drei Familienhäuser, ein Gefangenenlazarett, zwei Mannschaftshäuser, ein Wirtschaftshaus, neun Gefangenengebäude, ein Heizungsraum, acht Abortbaracken, zwei Gefangenenküchen, eine Isolierbaracke für 500 Mann, ein Isolierlazarett, ein Waschraum für das Lazarett, ein Dampfkesselschuppen, ein Gefangenenwaschraum und eine Desinfektionsbaracke. Später kamen weitere Einrichtungen wie die Lagerkirche, eine Kantine mit Bierausschank, ein Kaufladen, verschiedene Werkstätten (Schmiede, Kunsthandwerk, Stellmacherei, Tischlerei), Proberäume für Theater- und Musikgruppen hinzu.
Die Bewachung des Kriegsgefangenenlagers Chemnitz-Ebersdorf übernahmen vorrangig höher betagte oder gesundheitlich eingeschränkte Soldaten. Kriegsgefangene genossen zwar den Schutz der internierenden Macht, konnten jedoch auch zu Arbeitsmaßnahmen gezwungen werden. 1915 wurden 900 russische Gefangene aus Schlesien in das Ebersdorfer Lager verlegt. Ihr Einsatz erfolgte in verschiedenen Einrichtungen der Stadt Chemnitz. Vorwiegend kamen sie in Industriefirmen unter, aber auch am Theater, in Handwerk und Gewerbe. Einige Kriegsgefangene mussten in Steinbrüchen ihre Zwangsarbeit verrichten. Ihr Stundenlohn betrug 6 Pfennige. Morgens um 5.30 Uhr rückten die Arbeitskommandos zu ihren Arbeitsorten aus. Fünf Stunden Arbeit waren als Pflicht zur Deckung der Aufwendungen für Unterkunft und Kost angesetzt, erst für jede weitere Stunde gab es Lohn. Für die Bewirtschaftung des Lagers waren die Kriegsgefangenen selbst verantwortlich.
Angesichts der Erfahrungen späterer Jahrzehnte verblüfft die Vielfalt von Möglichkeiten, mit denen sich die Gefangenen in Chemnitz-Ebersdorf vom Alltag ablenken und den Versuch einer friedlichen Alltagsnormalität unternehmen konnten. Es gab im Lager mehrere Orchester und eine Theatergruppe. Die Insassen konnten zudem Sport treiben. Dennoch führten Zwangsarbeit, schlechte hygienische Verhältnisse und mangelnde Verpflegung der Gefangenen mit fortschreitender Dauer des Krieges zu chronischer Unterernährung und Krankheiten.
Die letzten Kriegsgefangenen, die zurück in ihre Heimat überstellt wurden, waren Soldaten des ehemaligen Russischen Zarenreiches. Bedingt durch die Oktoberrevolution und die Ereignisse in ihrem Gefolge, erfolgte die Rückführung der russischen Soldaten erst im Jahr 1921, indem das Lager dann endgültig geschlossen wurde.




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Dateiname:SamlNg258vsst.jpg
Name des Albums:Arminius / Germany, Chemnitz
Schlüsselwörter:Germany / Empire / Chemnitz / POW / Camp / WWI / Pfennig / paper / Alexander / Wiede / stamp / imperial / eagle
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