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Czechoslovakia, 1920 AD., Reichenberg (Liberec), Straßenbahn (tram), Notgeld, 10 Heller, Hejzlar & Holna 188.6.1. Reverse 
State: Czechoslovakia
Issuer: Reichenberg, Straßenbahn
Location of issue: Reichenberg (Böhmen / Czechoslovakia: Liberec) Stadt
Date of issue: 1920 
Value: 10 Heller
Size: 29 x 41 mm , dented edge 
Material: cardboard 
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : -
Signature: - (0)
Printer: 
Obv.: 10 - 10 / Gutschein / der / Reichenberger / Straßenbahn / 10 - 10 , black text on green town arms and ornaments. 
Rev.: Heller - 10 - Heller / 10 , black text and town arms on green ornaments. 
References: Hejzlar & Holna 188.6.1 .  

Liberec (deutsch Reichenberg) ist heute eine Stadt in Tschechien. Mit etwa 104.000 Einwohnern (Stand Januar 2017) ist sie die größte und wichtigste Stadt Nordböhmens und Verwaltungssitz der Region Liberec. 
Die Herkunft des Namens ist nicht eindeutig belegt. Da sich die Ansiedlung nicht durch besonderen Reichtum auszeichnete, wird vermutet, dass deutsche Siedler den Namen „Reichenberg“ mitbrachten oder dieser auf reiche Bodenschatzvorkommen zurückgeht. Unter anderem sind folgende deutsche Bezeichnungen überliefert: Reychinberch, Reychmberg, Reichmberg, Richemberg. Im Tschechischen entstand durch Wandel von r > l am Silbenanfang aus Rychberg über Lychberg, Libercum und Liberk schließlich die moderne Bezeichnung Liberec. 
Liberec liegt im Norden Tschechiens nicht weit vom Dreiländereck mit Polen und Deutschland entfernt im Reichenberger Kessel. Durch Liberec fließt die Lausitzer Neiße. 
Die Gegend um Reichenberg gewann im 13. Jahrhundert an Bedeutung, als deutsche Siedler das bislang kaum bewohnte Gebiet erschlossen und die Wälder im Bereich des alten Handelsweges vom Zentrum Böhmens zur Ostsee rodeten. Die älteste belegte Siedlung der Gegend neben der Johanniterkommende von Böhmisch Aicha ist Friedland, von wo aus die Fürsten, denen unter anderem auch Reichenberg unterstand, jahrhundertelang herrschten. Reichenberg wurde im Jahr 1352 erstmals urkundlich erwähnt. Ende des 14. Jahrhunderts war es bereits gut besiedelt. Im Jahre 1577 wurde es von Kaiser Rudolf II. zur Stadt erhoben und erhielt das Stadtwappen, das zwei Türme, ein Rad (das Symbol der Adelsfamilie von Redern) und einen einschwänzigen (!) Löwen enthält. 
Nach der Schlacht am Weißen Berg 1620 wurde Christoph von Redern enteignet, da er auf Seiten der protestantischen Opposition gegen das Haus Habsburg gestanden hatte. Die Ländereien um Reichenberg wurden Wallenstein zugesprochen. Dieser sorgte dafür, dass seine Ländereien von den Kämpfen des Dreißigjährigen Krieges zunächst weitgehend verschont blieben. 
Der Erste Weltkrieg bereitete der „Goldenen Zeit“ der Stadt ein jähes Ende. Da Reichenberg keine Schwerindustrie hatte, brachte ihm auch der Krieg keine wirtschaftlichen Vorteile. Während des Kriegs hungerte ein großer Teil der Bevölkerung in dem dicht besiedelten, aber wenig fruchtbaren Gebiet.  Im November 1918 war Reichenberg für einige Wochen Hauptstadt der deutsch-österreichischen Provinz Deutschböhmen. Hier hatte die Landesregierung unter Rudolf Lodgman von Auen ihren Sitz. Doch schon in den ersten Novembertagen hatte tschechisches Militär mit der Besetzung des deutschsprachigen Grenzgebietes begonnen. Eine friedliche Demonstration der Reichenberger Bevölkerung gegen die drohende Besetzung am 8. Dezember 1918 blieb wirkungslos: Am 15. Dezember um 5 Uhr morgens besetzten mehrere hundert tschechische Soldaten des Infanterieregiments 36 aus Mladá Boleslav die Stadt. Die Landesregierung war bereits wenige Tage vorher über Friedland nach Sachsen geflohen. Mit dem Vertrag von Saint-Germain kam Reichenberg zur Tschechoslowakei. Im Jahre 1930 hatte die Stadt 38.568 (davon 30.023 Deutsche, 6.314 Tschechen, 1.924 Ausländer, 307 Andere), 
Ab Mai 1945 gehörte die Stadt Liberec zur wiedererrichteten Tschechoslowakei. Seit Mai 1945 wurde die deutschsprachige Bevölkerung bis auf einige als „Antifaschisten“ klassifizierte Personen enteignet und vertrieben. Andere flüchteten vor Misshandlungen und Abtransport in Sammellager unter Zurücklassung ihres Eigentums. Das private und öffentliche Vermögen der deutschen Bevölkerung in der Tschechoslowakei wurde durch das Beneš-Dekret 108 konfisziert, das Vermögen der evangelischen Kirche durch das Beneš-Dekret 131 liquidiert, und die katholischen Kirchen wurden in der kommunistischen Ära enteignet.  Die Patenschaft für die Heimatvertriebenen aus Reichenberg übernahm 1955 Augsburg, wo in der Heimatstube Reichenberg ein Erinnerungsarchiv aufgebaut wurde und der „Heimatkreis Reichenberg – Stadt und Land e. V.“ in Augsburg mit seinen Initiativen im Jahre 2001 zur Städtepartnerschaft von Augsburg und Liberec führte. 

Schlüsselwörter: Czechoslovakia Böhmen Tschechien Reichenberg Liberec Straßenbahn tram Notgeld Heller dented cardboard town arms ornaments

Czechoslovakia, 1920 AD., Reichenberg (Liberec), Straßenbahn (tram), Notgeld, 10 Heller, Hejzlar & Holna 188.6.1. Reverse

State: Czechoslovakia
Issuer: Reichenberg, Straßenbahn
Location of issue: Reichenberg (Böhmen / Czechoslovakia: Liberec) Stadt
Date of issue: 1920
Value: 10 Heller
Size: 29 x 41 mm , dented edge
Material: cardboard
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : -
Signature: - (0)
Printer:
Obv.: 10 - 10 / Gutschein / der / Reichenberger / Straßenbahn / 10 - 10 , black text on green town arms and ornaments.
Rev.: Heller - 10 - Heller / 10 , black text and town arms on green ornaments.
References: Hejzlar & Holna 188.6.1 .

Liberec (deutsch Reichenberg) ist heute eine Stadt in Tschechien. Mit etwa 104.000 Einwohnern (Stand Januar 2017) ist sie die größte und wichtigste Stadt Nordböhmens und Verwaltungssitz der Region Liberec.
Die Herkunft des Namens ist nicht eindeutig belegt. Da sich die Ansiedlung nicht durch besonderen Reichtum auszeichnete, wird vermutet, dass deutsche Siedler den Namen „Reichenberg“ mitbrachten oder dieser auf reiche Bodenschatzvorkommen zurückgeht. Unter anderem sind folgende deutsche Bezeichnungen überliefert: Reychinberch, Reychmberg, Reichmberg, Richemberg. Im Tschechischen entstand durch Wandel von r > l am Silbenanfang aus Rychberg über Lychberg, Libercum und Liberk schließlich die moderne Bezeichnung Liberec.
Liberec liegt im Norden Tschechiens nicht weit vom Dreiländereck mit Polen und Deutschland entfernt im Reichenberger Kessel. Durch Liberec fließt die Lausitzer Neiße.
Die Gegend um Reichenberg gewann im 13. Jahrhundert an Bedeutung, als deutsche Siedler das bislang kaum bewohnte Gebiet erschlossen und die Wälder im Bereich des alten Handelsweges vom Zentrum Böhmens zur Ostsee rodeten. Die älteste belegte Siedlung der Gegend neben der Johanniterkommende von Böhmisch Aicha ist Friedland, von wo aus die Fürsten, denen unter anderem auch Reichenberg unterstand, jahrhundertelang herrschten. Reichenberg wurde im Jahr 1352 erstmals urkundlich erwähnt. Ende des 14. Jahrhunderts war es bereits gut besiedelt. Im Jahre 1577 wurde es von Kaiser Rudolf II. zur Stadt erhoben und erhielt das Stadtwappen, das zwei Türme, ein Rad (das Symbol der Adelsfamilie von Redern) und einen einschwänzigen (!) Löwen enthält.
Nach der Schlacht am Weißen Berg 1620 wurde Christoph von Redern enteignet, da er auf Seiten der protestantischen Opposition gegen das Haus Habsburg gestanden hatte. Die Ländereien um Reichenberg wurden Wallenstein zugesprochen. Dieser sorgte dafür, dass seine Ländereien von den Kämpfen des Dreißigjährigen Krieges zunächst weitgehend verschont blieben.
Der Erste Weltkrieg bereitete der „Goldenen Zeit“ der Stadt ein jähes Ende. Da Reichenberg keine Schwerindustrie hatte, brachte ihm auch der Krieg keine wirtschaftlichen Vorteile. Während des Kriegs hungerte ein großer Teil der Bevölkerung in dem dicht besiedelten, aber wenig fruchtbaren Gebiet. Im November 1918 war Reichenberg für einige Wochen Hauptstadt der deutsch-österreichischen Provinz Deutschböhmen. Hier hatte die Landesregierung unter Rudolf Lodgman von Auen ihren Sitz. Doch schon in den ersten Novembertagen hatte tschechisches Militär mit der Besetzung des deutschsprachigen Grenzgebietes begonnen. Eine friedliche Demonstration der Reichenberger Bevölkerung gegen die drohende Besetzung am 8. Dezember 1918 blieb wirkungslos: Am 15. Dezember um 5 Uhr morgens besetzten mehrere hundert tschechische Soldaten des Infanterieregiments 36 aus Mladá Boleslav die Stadt. Die Landesregierung war bereits wenige Tage vorher über Friedland nach Sachsen geflohen. Mit dem Vertrag von Saint-Germain kam Reichenberg zur Tschechoslowakei. Im Jahre 1930 hatte die Stadt 38.568 (davon 30.023 Deutsche, 6.314 Tschechen, 1.924 Ausländer, 307 Andere),
Ab Mai 1945 gehörte die Stadt Liberec zur wiedererrichteten Tschechoslowakei. Seit Mai 1945 wurde die deutschsprachige Bevölkerung bis auf einige als „Antifaschisten“ klassifizierte Personen enteignet und vertrieben. Andere flüchteten vor Misshandlungen und Abtransport in Sammellager unter Zurücklassung ihres Eigentums. Das private und öffentliche Vermögen der deutschen Bevölkerung in der Tschechoslowakei wurde durch das Beneš-Dekret 108 konfisziert, das Vermögen der evangelischen Kirche durch das Beneš-Dekret 131 liquidiert, und die katholischen Kirchen wurden in der kommunistischen Ära enteignet. Die Patenschaft für die Heimatvertriebenen aus Reichenberg übernahm 1955 Augsburg, wo in der Heimatstube Reichenberg ein Erinnerungsarchiv aufgebaut wurde und der „Heimatkreis Reichenberg – Stadt und Land e. V.“ in Augsburg mit seinen Initiativen im Jahre 2001 zur Städtepartnerschaft von Augsburg und Liberec führte.

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Datei-Information
Dateiname:Mo-2-9-23-Wu-7rsst.jpg
Name des Albums:Arminius / Czechoslovakia
Schlüsselwörter:Czechoslovakia / Böhmen / Tschechien / Reichenberg / Liberec / Straßenbahn / tram / Notgeld / Heller / dented / cardboard / town / arms / ornaments
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