1923 AD., Germany, Weimar Republic, Tailfingen, J. Hakenmüller, Notgeld, currency issue, 20.000.000 Mark, Keller 5121 -. 0227 B Reverse
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State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Tailfingen, J. Hakenmüller, Trikotwarenfabrik
Location of issue: Tailfingen, Baden-Württemberg
Date of issue: 21.9.1923
Value: 20.000.000 / 20000000 / Zwanzig Millionen Mark
Size: 159 x 96 mm
Material: paper
Watermark: -
Serial : B
Serial no. : 0227
Signatures: J. Hakenmüller (1)
Printer:
Obv.: … , schwarzer Text und Unterschrift, links das J H T -Firmenlogo und ein Entwertungs-Strich.
Rev.: (leer) .
References: unlisted, Keller 5121 - .
Aus einem Tresor-Bestand nach Auflösung der Firma.
Tailfingen ist der zweitgrößte Stadtteil von Albstadt im Zollernalbkreis in Baden-Württemberg auf der Schwäbischen Alb. Einwohner: 11.992 (31. Dez. 2023).
Gegründet wurde Tailfingen durch den sagenumwobenen alemannischen Sippenhäuptling Tagolf irgendwann nach 260, wohl im 5. oder 6. Jahrhundert. Im Jahre 793 wurde Tailfingen erstmals in einer St. Gallener Urkunde als Dagolfinga erwähnt. 1113 wurde Tailfingen („Tagolfingen“) gemeinsam mit Ebingen in einer Schenkung Walchos von Waldeck an das Kloster St. Blasien erwähnt. 1403 kam der Ort von der Herrschaft Schalksburg an das Herzogtum Württemberg, als Graf Friedrich V. von Zollern-Schalksburg, genannt Mülli, die Schalksburg zusammen mit Tailfingen an Württemberg verkaufte[4] und wurde dem Amt in Balingen zugeordnet.
Im Jahre 1744 hatte der Ort 512 Einwohner und konnte sich bis 1820 (1449 Einwohner) stark vergrößern. Aufgrund des kargen Bodens bot die Landwirtschaft nicht mehr genug Einkommen und die Strumpfwirkerei wurde zum handwerklichen Nebenerwerb. Aus diesem bildete sich auch der Grundstock für die Industrialisierung. Zu Zeiten des Königreichs Württemberg begann somit der Aufstieg von Tailfingen zu einem Zentrum der Trikotindustrie. 1870 begannen sich die Tailfinger selbstständig zu machen und expandierten, sodass im Jahre 1914 1800 Rundstühle im Ort zu finden waren. Somit stieg die Bevölkerungszahl auch explosionsartig an (1871: 2193 Einwohner, 1910: 5412 Einwohner). 1871 war Tailfingen zum Marktflecken erhoben worden. Tailfingen verlor immer mehr sein dörfliches Aussehen und wurde 1930 zur Stadt erhoben. Infolge des Wirtschaftsaufschwungs in den 1950er Jahren wuchs Tailfingen weiter (1972: 17.278 Einwohner, Truchtelfingen ist dabei mit einbezogen). In den letzten Jahren hatten auch die ansässigen Unternehmen in Tailfingen mit der Strukturkrise in der Textilindustrie zu kämpfen. Deswegen verlegten viele ihre Produktion ins Ausland oder meldeten Konkurs an.
Hasana J. Hakenmüller war eine deutsche Textilfabrik, die von 1887 bis 2000 in Tailfingen bestand. Sie produzierte siebenstufig mit eigener Spulerei, Wirkerei, Strickerei, Bleicherei, Färberei, Ausrüstung und Verarbeitung. Im Verlauf ihrer 113-jährigen Geschichte kamen von der Schaf- und Angora- über die schwere ägyptische Macco-Baumwolle, Vigogne-, Frottee- und Plüsch-, hin zur Jersey- und mit Kunststoff bzw. Nylon versetzter Wolle viele Stoffarten in die Verarbeitung.
Das Unternehmen belieferte Großhändler und Handelsketten in Deutschland, der Schweiz sowie (ab 1957) Holland.
Hasana J. Hakenmüller hat in seiner Firmengeschichte außer Herrenanzüge fast alle Bekleidungsarten hergestellt; unter anderem auch Strümpfe, Damenmäntel, Badebekleidung, doch vor allem Sportwäsche und Unterwäsche für Zivilisten sowie Trikotanzüge für das Militär und durchgehend Baby- und Kindermoden. Die Auflösung des Betriebs unter Beibehaltung der Markenrechte erfolgte im Dezember 2000. Seit Januar 2022 kann das Archiv-Gut der Firma im Wirtschaftsarchiv Hohenheim eingesehen werden.
Johannes Hakenmüller (* 10. September 1857 in Tailfingen; † 19. April 1917 ebenda) war ein deutscher Unternehmer in der Textilindustrie.
Entgegen seinem ursprünglichen Vorhaben, mit Eisenwaren zu handeln, gründete er im Jahr 1884 gemeinsam mit Johannes Conzelmann und Jakob Bitzer die Firma J. Conzelmann & Compagnie mit einem Neubau an der Moltkestraße in Tailfingen. Die Produktion wurde zumeist aus Aufträgen der Textilunternehmer im nahe gelegenen Hohenzollern-Hechingen gespeist. Diese hatten für sich nach und nach mit Hilfe zinsfreundlicher Kredite der königlich württembergischen Zentralstelle für Handel und Gewerbe in Stuttgart Rundstühle erworben, welche vor allem die mechanischen Webstühle ablösten.
Hakenmüller war nach Salome Blickle, Inhaberin der Tailfinger Textilfabrik Balthasar Blickles Witwe, der zweite, der sich nicht mehr als Lohnunternehmer sah, sondern als eigenständiger Textilfabrikant. Daher begann er spätestens im Jahr 1887 im Erdgeschoss seines bis 1900 grundlegend umgebauten Hauses an der damaligen Staatsstraße (der heutigen Goethestraße) gemeinsam mit seiner Ehefrau Luise per Hand Stoff an den noch mechanisch in Drehung zu setzenden Maschinen herzustellen. Die Anzahl der Rundstühle stieg binnen weniger Monate auf zehn Stück. Dabei griff der Gründer vor allem auf die maschinelle Wirktechnik von Honoré Fouquet zurück.
Zusammen mit zwei anderen Textilfabrikanten, Martin Conzelmann und Johannes Conzelmann zur Rose, betrieb er vor allem für den Abschnitt von Truchtelfingen bis nach Tailfingen den Ausbau der 1899 begonnenen Talgang-Eisenbahn-Strecke von Ebingen nach Onstmettingen, um den Transport der Waren zu beschleunigen und auf die Schiene zu verlagern.
Im Jahr 1910 errichtete Hakenmüller an der Bodelschwingstraße an Stelle des Bauernhauses im Ried ein weiteres Fabrikgebäude, in dem er vor allem Unterwäsche nähen ließ. 20 Beschäftigte seiner Firma waren im 1.Weltkrieg gefallen.
Bericht ´Zum 50igsten Jahrestage der Gründung der Firma J.Hakenmüller`, in: Tailfinger Zeitung, Nr. 280, 1. Dezember 1937.
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