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1923 AD., Germany, Weimar Republic, Bochum, Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation, Notgeld, currency issue, 50.000.000 Mark, Keller 478k.*. III B 61551 Obverse 
State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation
Location of issue: Bochum (Westfalen)
Date of issue: 1.9.1923 AD.,
Value: 50.000.000 / 50000000  / 50 Millionen Mark
Size: 135 x 95 mm
Material: paper
Watermark: -
Serial : III B 
Serial no. : 61551 
Signatures: Borbet & ? (2)
Printer: ?
Obv.: III – B / Gutschein / ... , a miner working with a pickax in a mining tunnel, pit lamb right above.
Rev.: 50 Millionen / Mark / Dieser Gutschein …. , value on BV and ornaments. 
References: Keller 478k.* ; Tieste 015.52 .

Der Bochumer Verein war ein vertikal integrierter Montankonzern mit Sitz in Bochum, zu dem mehrere Stahlwerke und Zechen gehörten und der zeitweise über 20.000 Menschen beschäftigte. Er entstand im Jahr 1854 aus der Gussstahlfabrik Mayer und Kühne und firmierte zunächst als Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation (BVG). Das Unternehmen war jahrzehntelang das dominierende Unternehmen in der Stadt Bochum. Weit über Deutschlands Grenzen bekannt wurde die Firma durch seine Stahlglocken. 

Im Jahr 1921 wurden die Überlegungen zum Ausbau der Stahlerzeugungskapazitäten konkretisiert. Auf den Geländen Alleestraße und Stahlindustrie war allerdings kein Platz mehr, so dass große Flächen im nahegelegenen Höntrop aufgekauft wurden. Geplant wurde zunächst ein Stahlwerk („Stahlwerk III“) mit vier Siemens-Martin-Öfen, von denen die ersten zwei im November 1924 und Januar 1925 in Betrieb gingen. Um die Betriebskosten gering zu halten, wurde direkt neben dem Stahlwerk auch ein Röhrenwalzwerk errichtet, in dem im April 1924 das erste Rohr gewalzt wurde, was allerdings nur wenige Jahre in Betrieb war, da seitens der Vereinigten Stahlwerke bereits eine Konzentration der Röhrenherstellung in Mülheim geplant war. Die komplette Wärmeversorgung wurde „ohne ein Stück Kohle“ realisiert, indem alle Feuerungen auf Gichtgas aus den Hochöfen an der Gahlenschen Straße und Koksgas aus der Kokerei der Zeche Carolinenglück ausgerichtet wurden. Zum Abpuffern der Gasströme wurden zwei rund 70 m hohe Gasometer mit 100.000 m³ Inhalt auf dem nördlichen Teil des Geländes, direkt an der Werksbahn- und Gasverbindung zum Werk Alleestraße errichtet. Zur Reduktion des Frischwasserbedarfs wurde direkt am Wasserturm eine Klär- und Kühlanlage gebaut, die auch zur Regenwassernutzung eingerichtet war. Die Hallenkomplexe mit einer Grundfläche von 31.400 m² (Stahlwerk) und 38.100 m² (Walzwerk) wurden von der Firma Dortmunder Union Brückenbau errichtet. Das Röhrenwalzwerk galt damals sogar als das größte der Welt. Auf der gegenüberliegenden Seite der Essener Straße wurden eine Wohnsiedlung für Werksangehörige und Verwaltungsbauten errichtet. 

Hugo Stinnes, der über eine Zwischenfirma unter Mitwirkung eines Bankenkonsortiums 50 % der Aktien aus dem Besitz des Bankiers Hugo Herzfeld gekauft hatte und nun Hauptaktionär des Bochumer Vereins war, gründete 1920 den Montankonzern Rhein-Elbe-Union GmbH zur Bündelung der Firmeninteressen seiner Deutsch-Luxemburgischen Bergwerks- und Hütten-AG, der Gelsenkirchener Bergwerks-AG (GBAG) und des neu erworbenen Bochumer Vereins. Aufgrund der daraus folgenden Umgestaltung des Direktoriums trat Wilhelm Baare 1922 von seinem Amt als Vorsitzender des Direktoriums zurück. Vorsitzender des neu eingerichteten Vorstandes wurde Walter Borbet, der 1924 auch zum Generaldirektor ernannt wurde und die BVG bis zu seinem Tod nach ähnlich patriarchischer Art wie Louis Baare leitete. Mitglied im Vorstand wurde auch Hans Baare, ein Sohn von Wilhelm Baare. Zwei Jahre nach dem Tod Stinnes wurde die Rhein-Elbe-Union aufgelöst; die beteiligten Unternehmen gingen 1926 unter Führung von Hugo Stinnes’ Vertrautem Albert Vögler in der Vereinigte Stahlwerke AG auf. Im gleichen Jahr werden die Waggonfabrik und der Feldbahnbau beim Bochumer Verein aufgegeben. Aufgrund der metallurgischen Erkenntnisse, die man im Ersten Weltkrieg erarbeitet hatte, wurde das Tiegelstahl- und Bessemerverfahren zugunsten des Siemens-Martin-Verfahrens 1925 komplett eingestellt und die entsprechenden Werksteile stillgelegt. 

Nach Beschluss der Hauptversammlungen vom 15. November (Krupp) bzw. 10. Dezember 1965 (Bochumer Verein) wurde die komplette Übernahme des Bochumer Vereins durch Krupp schließlich abgeschlossen und der Name Bochumer Verein aufgegeben. Ende 1965 arbeiteten inklusive der Tochterunternehmen 20.319 Menschen für den Bochumer Verein – 17.787 davon in Bochum, 1.438 in Hohenlimburg (bei der ehemaligen „WURAG“ Eisen- und Stahlwerke AG, seit 1951 beim BVG) und rund 1.100 in Düsseldorf-Benrath (Capito & Klein). Der fusionierte Konzern aus der Hütten- und Bergwerke Rheinhausen AG und dem BVG hieß nun Fried. Krupp Hüttenwerke AG und hatte seinen Sitz in Bochum. 1970 wurde die Produktion von Glocken eingestellt, weil die Nachfrage nach Glocken aus Stahl in der Nachkriegszeit massiv eingebrochen war. Gleichwohl wurden Bochumer Glocken auch an exponierten Stellen verwendet, das bekannteste Beispiel dürften die vier Friedensglocken in Hiroshima sein. Im Zuge der Übernahme wurden Rationalisierungs- und Konzentrationsmaßnahmen durchgeführt, in deren Zuge es 1968 zum Ausblasen der Hochöfen am Standort Bochum kam, von denen der fünfte und letzte erst Ende des Jahres 1956 nach dem Wiederaufbau angeblasen worden war. Auch die Siemens-Martin-Stahlwerke in Weitmar (1968) sowie in Höntrop (1982) und ein Großteil der Walzstraßen der „Stahlindustrie“ (heute „Gewerbepark Präsident“, „Eco City Center“ bzw. „Umweltpark“) wurden abschnittsweise stillgelegt. 

Schlüsselwörter: Germany Weimar Republic Bochum Westfalen Bochumer Verein Bergbau Gußstahlfabrikation Notgeld currency 50.000.000 50000000 Millionen Mark paper Borbet miner working pickax mining tunnel pit lamb

1923 AD., Germany, Weimar Republic, Bochum, Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation, Notgeld, currency issue, 50.000.000 Mark, Keller 478k.*. III B 61551 Obverse

State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation
Location of issue: Bochum (Westfalen)
Date of issue: 1.9.1923 AD.,
Value: 50.000.000 / 50000000 / 50 Millionen Mark
Size: 135 x 95 mm
Material: paper
Watermark: -
Serial : III B
Serial no. : 61551
Signatures: Borbet & ? (2)
Printer: ?
Obv.: III – B / Gutschein / ... , a miner working with a pickax in a mining tunnel, pit lamb right above.
Rev.: 50 Millionen / Mark / Dieser Gutschein …. , value on BV and ornaments.
References: Keller 478k.* ; Tieste 015.52 .

Der Bochumer Verein war ein vertikal integrierter Montankonzern mit Sitz in Bochum, zu dem mehrere Stahlwerke und Zechen gehörten und der zeitweise über 20.000 Menschen beschäftigte. Er entstand im Jahr 1854 aus der Gussstahlfabrik Mayer und Kühne und firmierte zunächst als Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation (BVG). Das Unternehmen war jahrzehntelang das dominierende Unternehmen in der Stadt Bochum. Weit über Deutschlands Grenzen bekannt wurde die Firma durch seine Stahlglocken.

Im Jahr 1921 wurden die Überlegungen zum Ausbau der Stahlerzeugungskapazitäten konkretisiert. Auf den Geländen Alleestraße und Stahlindustrie war allerdings kein Platz mehr, so dass große Flächen im nahegelegenen Höntrop aufgekauft wurden. Geplant wurde zunächst ein Stahlwerk („Stahlwerk III“) mit vier Siemens-Martin-Öfen, von denen die ersten zwei im November 1924 und Januar 1925 in Betrieb gingen. Um die Betriebskosten gering zu halten, wurde direkt neben dem Stahlwerk auch ein Röhrenwalzwerk errichtet, in dem im April 1924 das erste Rohr gewalzt wurde, was allerdings nur wenige Jahre in Betrieb war, da seitens der Vereinigten Stahlwerke bereits eine Konzentration der Röhrenherstellung in Mülheim geplant war. Die komplette Wärmeversorgung wurde „ohne ein Stück Kohle“ realisiert, indem alle Feuerungen auf Gichtgas aus den Hochöfen an der Gahlenschen Straße und Koksgas aus der Kokerei der Zeche Carolinenglück ausgerichtet wurden. Zum Abpuffern der Gasströme wurden zwei rund 70 m hohe Gasometer mit 100.000 m³ Inhalt auf dem nördlichen Teil des Geländes, direkt an der Werksbahn- und Gasverbindung zum Werk Alleestraße errichtet. Zur Reduktion des Frischwasserbedarfs wurde direkt am Wasserturm eine Klär- und Kühlanlage gebaut, die auch zur Regenwassernutzung eingerichtet war. Die Hallenkomplexe mit einer Grundfläche von 31.400 m² (Stahlwerk) und 38.100 m² (Walzwerk) wurden von der Firma Dortmunder Union Brückenbau errichtet. Das Röhrenwalzwerk galt damals sogar als das größte der Welt. Auf der gegenüberliegenden Seite der Essener Straße wurden eine Wohnsiedlung für Werksangehörige und Verwaltungsbauten errichtet.

Hugo Stinnes, der über eine Zwischenfirma unter Mitwirkung eines Bankenkonsortiums 50 % der Aktien aus dem Besitz des Bankiers Hugo Herzfeld gekauft hatte und nun Hauptaktionär des Bochumer Vereins war, gründete 1920 den Montankonzern Rhein-Elbe-Union GmbH zur Bündelung der Firmeninteressen seiner Deutsch-Luxemburgischen Bergwerks- und Hütten-AG, der Gelsenkirchener Bergwerks-AG (GBAG) und des neu erworbenen Bochumer Vereins. Aufgrund der daraus folgenden Umgestaltung des Direktoriums trat Wilhelm Baare 1922 von seinem Amt als Vorsitzender des Direktoriums zurück. Vorsitzender des neu eingerichteten Vorstandes wurde Walter Borbet, der 1924 auch zum Generaldirektor ernannt wurde und die BVG bis zu seinem Tod nach ähnlich patriarchischer Art wie Louis Baare leitete. Mitglied im Vorstand wurde auch Hans Baare, ein Sohn von Wilhelm Baare. Zwei Jahre nach dem Tod Stinnes wurde die Rhein-Elbe-Union aufgelöst; die beteiligten Unternehmen gingen 1926 unter Führung von Hugo Stinnes’ Vertrautem Albert Vögler in der Vereinigte Stahlwerke AG auf. Im gleichen Jahr werden die Waggonfabrik und der Feldbahnbau beim Bochumer Verein aufgegeben. Aufgrund der metallurgischen Erkenntnisse, die man im Ersten Weltkrieg erarbeitet hatte, wurde das Tiegelstahl- und Bessemerverfahren zugunsten des Siemens-Martin-Verfahrens 1925 komplett eingestellt und die entsprechenden Werksteile stillgelegt.

Nach Beschluss der Hauptversammlungen vom 15. November (Krupp) bzw. 10. Dezember 1965 (Bochumer Verein) wurde die komplette Übernahme des Bochumer Vereins durch Krupp schließlich abgeschlossen und der Name Bochumer Verein aufgegeben. Ende 1965 arbeiteten inklusive der Tochterunternehmen 20.319 Menschen für den Bochumer Verein – 17.787 davon in Bochum, 1.438 in Hohenlimburg (bei der ehemaligen „WURAG“ Eisen- und Stahlwerke AG, seit 1951 beim BVG) und rund 1.100 in Düsseldorf-Benrath (Capito & Klein). Der fusionierte Konzern aus der Hütten- und Bergwerke Rheinhausen AG und dem BVG hieß nun Fried. Krupp Hüttenwerke AG und hatte seinen Sitz in Bochum. 1970 wurde die Produktion von Glocken eingestellt, weil die Nachfrage nach Glocken aus Stahl in der Nachkriegszeit massiv eingebrochen war. Gleichwohl wurden Bochumer Glocken auch an exponierten Stellen verwendet, das bekannteste Beispiel dürften die vier Friedensglocken in Hiroshima sein. Im Zuge der Übernahme wurden Rationalisierungs- und Konzentrationsmaßnahmen durchgeführt, in deren Zuge es 1968 zum Ausblasen der Hochöfen am Standort Bochum kam, von denen der fünfte und letzte erst Ende des Jahres 1956 nach dem Wiederaufbau angeblasen worden war. Auch die Siemens-Martin-Stahlwerke in Weitmar (1968) sowie in Höntrop (1982) und ein Großteil der Walzstraßen der „Stahlindustrie“ (heute „Gewerbepark Präsident“, „Eco City Center“ bzw. „Umweltpark“) wurden abschnittsweise stillgelegt.

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Dateiname:Alb_65-35vsst.jpg
Name des Albums:Arminius / Germany, Bochum
Schlüsselwörter:Germany / Weimar / Republic / Bochum / Westfalen / Bochumer / Verein / Bergbau / Gußstahlfabrikation / Notgeld / currency / 50.000.000 / 50000000 / Millionen / Mark / paper / Borbet / miner / working / pickax / mining / tunnel / pit / lamb
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Hinzugefügt am:%14. %750 %2024
Abmessungen:2500 x 1769 Pixel
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