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1921 AD., Germany, Weimar Republic, Lügde (town), Notgeld, collector series issue, 1 Mark, Grabowski/Mehl 838.1-2/3 var. 000224 Obverse
State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Lügde (town)
Location of issue: Lügde (town) (Wfl / NW) Stadt
Date of issue: 16.2.1921 AD., 
Value: 1 Mark
Size: 96 x 64 mm 
Material: paper 
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : 000224
Signatures:   (5)
Printer: J. C. König & Ebhadt, Hannover ; designer: Fr. Drewes, Lügde 
Obv.:   /   /   / …. , a sheaf of grain, sickle and millstone below; green print on obverse. 
Rev.:  /   /   / …. , fire wheel rolling down from a hill near Lügde at night, crowd of people at a fire below, crescent moon left above. 
References: Grabowski/Mehl 838.1-2/3 var. (green print on obverse) .  

Lügde ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen und gehört zum Kreis Lippe. Sie liegt im Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge. Einwohner:  2.901  (1925 , 16. Juni). Für die Entstehung des Stadtnamens, ursprünglich Liuhidi oder auch Liuhith, gibt es mehrere Theorien. Eine Möglichkeit ist, dass es sich um eine Flurstelle handelte, die mit vielen Leuten besiedelt war. Liu, gegebenenfalls auch plattdeutsch Lüe, bedeutet Leute. Dies wird durch die beim sogenannten Poeta Saxo mit Liudi benannten Einwohner gestützt. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass der Stadtname Licht bedeutet, woraufhin die Vielzahl von Orten mit der Anfangssilbe Lug hinweisen. Die Ersterwähnung anno 784 als Liuhidi lässt aber auch eine Herkunft von ahd. luhhen (sprich: „lüchen“) = waschen, zu (vgl. lat. luere = waschen). Für Liuhidi ergibt sich dann die Bedeutung „Siedlung am Waschplatz/Badeplatz“. Diese Deutung erscheint angesichts einer in alter Zeit genutzten Heilquelle am Ort plausibel. Karl der Große bevorzugte bei seinen Aufenthalten bekanntlich Orte mit Heilquellen, wie z. B. Aachen, Paderborn, Wiesbaden. 
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Lügde 784 in den Fränkischen Reichsannalen, als Karl der Große hier sein erstes Weihnachtsfest im damaligen Herzogtum Sachsen beging, nämlich in Villa Liuhidi nahe der Skidrioburg, die heute unter dem Namen Herlingsburg bekannt ist. Die Legende besagt, dass am Platz der Übernachtung Karls des Großen daraufhin eine Kirche errichtet wurde, an deren Stelle im 12. Jahrhundert die heutige Kilianskirche erbaut wurde. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass es bereits um 784 an der Stelle eine kleine Kirche gab, die von Karl dem Großen genutzt wurde, um dort die Christmette (ahd. „matutina“) zu feiern. Diese (Holz-)Kirche wird vermutlich um 775, zur Zeit der ersten Sachsenkriege, auf einem vorherigen Thingplatz erbaut worden sein, wodurch sich die Lage der Kirche außerhalb des Siedlungsgebietes der Villa Liuhidi erklären lässt. Aufgrund einer 1195 in Lügde geprägten Münze des Grafen Gottschalk I. von Pyrmont kann angenommen werden, dass zu dieser Zeit bereits Stadtrechte bestanden. Es sind allerdings keinerlei Gründungsurkunden mehr vorhanden. Es gilt jedoch als sicher, dass die Verleihung der Stadtrechte spätestens 1246 stattfand, da in dieser Zeit sowohl der heute noch in seiner Ursprungsform erhaltene Stadtgrundriss als auch die größtenteils erhaltenen Befestigungsanlagen, wie Stadtmauer, Wallgrabenanlage und Wehrtürme, entstanden. Im Spätmittelalter war Lügde Hauptort der Grafschaft Pyrmont und Sitz der gleichnamigen Grafen. Am 6. Juni 1802 wurde die Stadt von preußischen Truppen besetzt, gehörte danach zum Königreich Preußen und wurde dem Kreis Höxter zugeteilt. Im Verlauf der französischen Besetzung von 1806 bis 1813 gehörte Lügde zum Königreich Westphalen unter König Jérôme. Nach dem Ende der Herrschaft Napoleons fiel die Stadt wieder an Preußen zurück. Die meisten Einwohner Lügdes waren sogenannte Ackerbürger und lebten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zu einem wesentlichen Teil von der Landwirtschaft. Die übrigen bestritten ihren Lebensunterhalt durch Handel und Handwerk. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts verbesserte sich die wirtschaftliche Situation, als sich die industrielle Zigarrenherstellung entwickelte und die Stadt zu einem Zentrum der Tabakverarbeitung wurde. 

Lügde bezeichnet sich selbst als Stadt der Osterräder. Das beruht auf einem alten und heute noch praktizierten Brauch, mit Stroh ausgestopfte, zuvor mit Wasser getränkte brennende Eichenräder zu Ostern an einem der umliegenden Berge herunterrollen zu lassen. Im 18. Jahrhundert gab es mehrere Versuche, diesen Brauch zu verbieten. Dies war 1743 durch den Vikar von Wiedenbrück und 1781 durch den Paderborner Fürstbischof Wilhelm Anton der Fall. Seit dem Bau der Eisenbahntrasse Hannover–Altenbeken im Jahre 1872 laufen die sechs Räder nur noch vom Osterberg herab und nicht mehr vom gegenüber liegenden Kirchberg. 
Heute ist der der Brauchtumspflege verpflichtete Dechenverein Lügde Veranstalter. Jedes Jahr werden sechs Eichenholzräder von etwa 1,7 m Durchmesser und rund 270 kg Gewicht den Osterberg hinunter gerollt. Stets wird ein neues Holzrad angefertigt und mit einer Inschrift als Widmung versehen. Schon Tage vor der Veranstaltung werden die Räder zunächst in der Emmer gewässert. Zur Veranstaltung werden sie auf den genannten Berg gefahren und dort mit etwa 120 kg Stroh gestopft. 
More on https://de.wikipedia.org/wiki/Lügde      


Schlüsselwörter: Germany Weimar Republic Lügde Westfalen town Notgeld collector series Pfennig paper König Ebhadt Hannover Drewes arms sheaf grain sickle millstone fire wheel hill easter night crowd people crescent moon

1921 AD., Germany, Weimar Republic, Lügde (town), Notgeld, collector series issue, 1 Mark, Grabowski/Mehl 838.1-2/3 var. 000224 Obverse

State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Lügde (town)
Location of issue: Lügde (town) (Wfl / NW) Stadt
Date of issue: 16.2.1921 AD.,
Value: 1 Mark
Size: 96 x 64 mm
Material: paper
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : 000224
Signatures: (5)
Printer: J. C. König & Ebhadt, Hannover ; designer: Fr. Drewes, Lügde
Obv.: / / / …. , a sheaf of grain, sickle and millstone below; green print on obverse.
Rev.: / / / …. , fire wheel rolling down from a hill near Lügde at night, crowd of people at a fire below, crescent moon left above.
References: Grabowski/Mehl 838.1-2/3 var. (green print on obverse) .

Lügde ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen und gehört zum Kreis Lippe. Sie liegt im Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge. Einwohner: 2.901 (1925 , 16. Juni). Für die Entstehung des Stadtnamens, ursprünglich Liuhidi oder auch Liuhith, gibt es mehrere Theorien. Eine Möglichkeit ist, dass es sich um eine Flurstelle handelte, die mit vielen Leuten besiedelt war. Liu, gegebenenfalls auch plattdeutsch Lüe, bedeutet Leute. Dies wird durch die beim sogenannten Poeta Saxo mit Liudi benannten Einwohner gestützt. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass der Stadtname Licht bedeutet, woraufhin die Vielzahl von Orten mit der Anfangssilbe Lug hinweisen. Die Ersterwähnung anno 784 als Liuhidi lässt aber auch eine Herkunft von ahd. luhhen (sprich: „lüchen“) = waschen, zu (vgl. lat. luere = waschen). Für Liuhidi ergibt sich dann die Bedeutung „Siedlung am Waschplatz/Badeplatz“. Diese Deutung erscheint angesichts einer in alter Zeit genutzten Heilquelle am Ort plausibel. Karl der Große bevorzugte bei seinen Aufenthalten bekanntlich Orte mit Heilquellen, wie z. B. Aachen, Paderborn, Wiesbaden.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Lügde 784 in den Fränkischen Reichsannalen, als Karl der Große hier sein erstes Weihnachtsfest im damaligen Herzogtum Sachsen beging, nämlich in Villa Liuhidi nahe der Skidrioburg, die heute unter dem Namen Herlingsburg bekannt ist. Die Legende besagt, dass am Platz der Übernachtung Karls des Großen daraufhin eine Kirche errichtet wurde, an deren Stelle im 12. Jahrhundert die heutige Kilianskirche erbaut wurde. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass es bereits um 784 an der Stelle eine kleine Kirche gab, die von Karl dem Großen genutzt wurde, um dort die Christmette (ahd. „matutina“) zu feiern. Diese (Holz-)Kirche wird vermutlich um 775, zur Zeit der ersten Sachsenkriege, auf einem vorherigen Thingplatz erbaut worden sein, wodurch sich die Lage der Kirche außerhalb des Siedlungsgebietes der Villa Liuhidi erklären lässt. Aufgrund einer 1195 in Lügde geprägten Münze des Grafen Gottschalk I. von Pyrmont kann angenommen werden, dass zu dieser Zeit bereits Stadtrechte bestanden. Es sind allerdings keinerlei Gründungsurkunden mehr vorhanden. Es gilt jedoch als sicher, dass die Verleihung der Stadtrechte spätestens 1246 stattfand, da in dieser Zeit sowohl der heute noch in seiner Ursprungsform erhaltene Stadtgrundriss als auch die größtenteils erhaltenen Befestigungsanlagen, wie Stadtmauer, Wallgrabenanlage und Wehrtürme, entstanden. Im Spätmittelalter war Lügde Hauptort der Grafschaft Pyrmont und Sitz der gleichnamigen Grafen. Am 6. Juni 1802 wurde die Stadt von preußischen Truppen besetzt, gehörte danach zum Königreich Preußen und wurde dem Kreis Höxter zugeteilt. Im Verlauf der französischen Besetzung von 1806 bis 1813 gehörte Lügde zum Königreich Westphalen unter König Jérôme. Nach dem Ende der Herrschaft Napoleons fiel die Stadt wieder an Preußen zurück. Die meisten Einwohner Lügdes waren sogenannte Ackerbürger und lebten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zu einem wesentlichen Teil von der Landwirtschaft. Die übrigen bestritten ihren Lebensunterhalt durch Handel und Handwerk. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts verbesserte sich die wirtschaftliche Situation, als sich die industrielle Zigarrenherstellung entwickelte und die Stadt zu einem Zentrum der Tabakverarbeitung wurde.

Lügde bezeichnet sich selbst als Stadt der Osterräder. Das beruht auf einem alten und heute noch praktizierten Brauch, mit Stroh ausgestopfte, zuvor mit Wasser getränkte brennende Eichenräder zu Ostern an einem der umliegenden Berge herunterrollen zu lassen. Im 18. Jahrhundert gab es mehrere Versuche, diesen Brauch zu verbieten. Dies war 1743 durch den Vikar von Wiedenbrück und 1781 durch den Paderborner Fürstbischof Wilhelm Anton der Fall. Seit dem Bau der Eisenbahntrasse Hannover–Altenbeken im Jahre 1872 laufen die sechs Räder nur noch vom Osterberg herab und nicht mehr vom gegenüber liegenden Kirchberg.
Heute ist der der Brauchtumspflege verpflichtete Dechenverein Lügde Veranstalter. Jedes Jahr werden sechs Eichenholzräder von etwa 1,7 m Durchmesser und rund 270 kg Gewicht den Osterberg hinunter gerollt. Stets wird ein neues Holzrad angefertigt und mit einer Inschrift als Widmung versehen. Schon Tage vor der Veranstaltung werden die Räder zunächst in der Emmer gewässert. Zur Veranstaltung werden sie auf den genannten Berg gefahren und dort mit etwa 120 kg Stroh gestopft.
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Name des Albums:Arminius / Germany, Lügde
Schlüsselwörter:Germany / Weimar / Republic / Lügde / Westfalen / town / Notgeld / collector / series / Pfennig / paper / König / Ebhadt / Hannover / Drewes / arms / sheaf / grain / sickle / millstone / fire / wheel / hill / easter / night / crowd / people / crescent / moon
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