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1921 AD., Germany, Weimar Republic, Schopfheim (town), Notgeld, collector series issue, 50 Pfennig, Grabowski/Mehl 1201.1-6/6. 28277 Obverse 
State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Schopfheim (town)
Location of issue: Schopfheim (town) (Baden / BW) Stadt
Date of issue: 1.4.1921 AD., 
Value: 50 Pfennig
Size: 100 x 70 mm 
Material: paper 
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : 28277
Signatures: Heeg & Hirling (2)
Printer: Lithographische Kunstanstalt Poppen & Ortmann, Freiburg im Breisgau ; designer: R. Specht 
Obv.: Stadt Schopfheim / Fünfzig - Pfennig / Schopfheim, 1. April 1021 / Dieser Schein …. , bust of a young woman wearing traditional clothes, landscape in background, Schopfheim town arms below. Embossed town seal to right. (green print missing on obverse of this issue.)
Rev.: stigt sie an sunnige Tage Mengmol usen ans Land, strehlt in de goldige Hoore, Und wenn Näumer chunnt, wo / selle Morge nit betet der d’Hoor nit gstrehlt het … sie nehm en in d’Arm, und ziehnen aben in Brunne. / Die Häfnet-Jungfrau. / J. P. Hebel / R. SPECHT , a young woman taking care of her hair, text flanking (from "Die Häfnet-Jungfrau" by Johann Peter Hebel). 
References: Grabowski/Mehl 1201.1-6/6 .  

Schopfheim (alemannisch Schopfe) ist eine Stadt im baden-württembergischen Landkreis Lörrach. Schopfheim liegt zwischen Schwarzwald und Dinkelberg im Tal der Wiese, einem rechten Nebenfluss des Rheins, der am Feldberg entspringt. Regional gehört Schopfheim zum Markgräflerland. Einwohner: 1919: 3.846 . Wappen: In gespaltenem Schild vorn in Gold ein roter Schrägbalken, hinten in Blau der silbergekleidete hl. Michael, in der Rechten ein rotes Schwert, in der Linken eine rote Waage haltend. 
Der Name Schopfheim wurde erstmals im Jahre 807 in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen erwähnt: „Villa Scofheim“. Im Mittelalter und bis zur Umgestaltung Deutschlands durch Napoleon gehörte Schopfheim zuerst den Herren von Rötteln. Im Jahre 1250 erhielt Schopfheim durch Konrad I. von Rötteln das Stadtrecht (die Stadterhebung ist im Zusammenhang mit dem versuchten Röttelnschen Landesausbau zu sehen) und ist somit die älteste Stadt im Markgräflerland, konnte sich aber wegen seiner ungünstigen Lage, kriegerischer Ereignisse (fast vollständige Entsiedlung im Dreißigjährigen Krieg) sowie wegen der benachbarten Metropole Basel nicht richtig fortentwickeln. Ab 1835 erfolgte, ähnlich dem restlichen Wiesental, eine gewisse Industrialisierung. Grund dafür war der nahe Fluss Wiese, welcher begradigt wurde und so den Bau von Gewerbekanälen für Großindustrien ermöglichte, sowie günstige Arbeitskraft aus dem Schwarzwald. Im Revolutionsjahr 1848 war Schopfheim Nebenschauplatz des Heckeraufstands. 1862 erhielt Schopfheim mit der Eröffnung der Wiesentalbahn Anschluss an das Eisenbahnnetz. 
More on https://de.wikipedia.org/wiki/Schopfheim         

Johann Peter Hebel (* 10. Mai 1760 in Basel; † 22. September 1826 in Schwetzingen) war ein deutscher Schriftsteller, evangelischer Geistlicher und Lehrer. Aufgrund seines Gedichtbands Allemannische Gedichte gilt er gemeinhin als Pionier der alemannischen Mundartliteratur. Sein zweites bekanntes Werk sind zahlreiche, auf Hochdeutsch verfasste Kalendergeschichten. 
Ab 1766 besuchte Hebel die Volksschule in Hausen und ab 1769 die Lateinschule in Schopfheim (heutiges Theodor-Heuss-Gymnasium). Hebels literarisches Schaffen begann, von einigen frühen Versuchen abgesehen, Ende des 18. Jahrhunderts. 1799 besuchte er auf einer Reise seine Wiesentäler Heimat. Nach seiner Rückkehr nach Karlsruhe schrieb er in den folgenden beiden Jahren, inspiriert von der Sehnsucht nach seiner Heimat, die Allemannischen Gedichte. Die 32 Gedichte „für Freunde ländlicher Natur und Sitten“ waren im Wiesentäler Dialekt geschrieben. Sein Wunsch, sich als Pfarrer um eine Pfarrei im Wiesental kümmern zu dürfen, wurde nicht erfüllt. 
Die Allemannischen Gedichte zählen zu den häufig illustrierten Gedichten der deutschen Literatur. Sie wurden unter anderem illustriert von Benjamin Zix (drei Radierungen in der dritten Auflage der Gedichte), Sophie Reinhard, Julius Nisle, Ludwig Richter und Kaspar Kögler. Die Zehn Blätter nach Hebels Allemannischen Gedichten, componirt und radirt von Sophie Reinhard (1820) wurden, ohne Nennung der Künstlerin, auf einer Postkartenserie popularisiert (Verlag C. R. Gutsch, Lörrach, Hebelpostkarte Nr. 1–10). Einige Bilder zu den Gedichten finden sich zudem auf dem Notgeld von Schopfheim. 
More on https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Peter_Hebel        

Fabrizio, Clemens: Johann Peter Hebel auf Notgeldscheinen der Stadt Schopfheim : 
Eine schöne Bilderserie mit sechs 50-Pfennig-Scheinen zum Gedenken an Johann Peter Hebel erschien am l. April 1921. Die Vorderseite zeigt den Kopf einer Markgräflerin, der in einer zweiten Auflage mit einem grünen Stern geschmückt war. Auf der Rückseite befinden sich Abbildungen und Verse, Hebel mit „Hebelhüsli" in Hausen, „Wächterruf', „Das Habermus", „Die Häfnet-Jungfrau", „Der Mann im Mond" und „Hans und Verene". 
Diese Serie wurde in einer großen Auflage von der Lithographischen Kunstanstalt Poppen und Ortmann, Freiburg, gedruckt.
Sämtliche Notgeldscheine der Stadt Schopfheim zwischen 1918 und 1923 wurden vom damaligen Bürgermeister Heeg unterzeichnet, mit Ausnahme der genannten Hebel-Serie, auf der auch die Unterschrift des Stadtrechners Hirling zu lesen ist.   
 
Die Häfnet-Jungfrau von Johann Peter Hebel:



Vetter, wo simmer doch echterst? Bald glaubi, mer seige verirret.
’s schlacht kei Uhr, me hört ke Guhl; es lütet ke Glocke;
[204]

Wo me lost, und wo me luegt, se findt me ke Fueßtritt.
Chömmet do das Wegli ab! Es isch mer, mer seige
5
Nümme wit vom Häfnet-Bugg. Sust grusets mer, wenni

Drüber mueß; jez wäri froh. Der Sunne no möcht es
Schier gar Zehni sy. Sel wär kei Fehler, mer chäme
Alliwil no zitli gnueg go Steine bis Mittag. –
Geltet, was hani gseit! Gottlob, do simmer am Häfnet,
10
Und jez weißi Weg und Steg. Der hent doch au betet

Hüte früeih, wills Gott, und hentich gwäschen und d’Hoor gstrehlt
Mittem Richter? Mengmol müen au d’Finger der Dienst thue,
Und der sehnt mer schier so us. Jo, Vetter, i warnich,
Wemmer bim Brunne sind, me würdich wäschen und strehle.
15
’s stoht im Wiesethal und in den einseme Matte

No ne Huus, me seit em numme ’s Steinemer Schlößli.[1]
’s thuet de Hamberchs-Lüten und ’s thuet de Buure, wo gfrohnt hen,
Bis es gstanden isch mit sine Staflen am Giebel,
Au kei Zahn meh weh. Doch liege sie rüeihig im Bode,
20
D’Häfnet-Jumpfere nit, wo vor undenkliche Zite

In dem Schlößli ghuset het mit Vater und Muetter.
’s isch e Zwingher gsi, und ’s het des Frohnes kei End g’ha,
Bald ufs Tribe, bald zuem Bauen oder an Acker,
z’Nacht zuem Hüeten in’s Feld, und het der Zwingher und d’Zwingfrau
25
Nüt meh gwüeßt, isch d’Tochter cho, ne zimpferig Dingli

Mitteme Zuckergsicht und marzipanene Hälsli.
Bald het ein go Basel müeßen oder no witers,
Salbe hole, das und deis zuem Wäschen und Strehle,
Schueh mit gstickte Bluemen und chosperi goldene Chappe
30
Mit Chramanzlete drum und sideni Hentschen und Bendel.

Meinetder denn, sie wär e mol go Steine in d’Chilche
Uffem Bode gange mit ihre papierene Schuhne?
Oerliger, bim Bluest, vom thüürste, wo me cha finde,
Hen sie müeße spreite vom Schlößli bis füren an Steine
35
Und durs Dorf an d’Chilchhofthür und übere Chilchhof,
[205]

Und am Möntig wäschen. Am nächste Samstig het Alles
Müeße sufer sy, wie neu vom Weber und Walker.
’s isch emol en alte Ma, ’s heig Niemes si Heimeth
Wüsse welle, neben an dem Oerliger-Fueßweg
40
Gstanden an der Chilchhofthüre. „Loset, i warnich

Jumpferli,“ heig er gseit, „’s isch mit dem Plätzli nit z’spasse.
Goht mer so in d’Chilchen und über die graßige Gräber?
Wie heißts in der Bibel? Der werdets iemerst nit wüsse:
Erde sollst du werden, aus Erde bisch du genommen!
45
Jumpfere, i förch, i förch!“ – Druf seig er verschwunde.

Sel mol uf Oerlinger-Tuech in d’Chilche gangen und nümme!
Nei, ’s mueß Flanell her am nächste Sunntig mit rothe
Bendle rechts und links und unten und obe verbendlet.
O, wie mengmol hen doch d’Lüt im Stille der Wunsch gha:
50
„Nähm di numme ne Ma im Elsis oder im Brisgau,

Oder wo der Pfeffer wachst! Es sott der jo gunnt sy.“
Aber ’s het sie Niemes möge. D’Muetter isch gstorbe,
Der Vater au, sie liege nebenenander,
Und ’s chunnt z’letzt e Gang, wo ’s Töchterli füren in Chilchhof
55
Au ke Flanell bruucht und eineweg d’Schühli nit wüest macht.

Hen sie nit im Todtebaum vier Richter ins Grab treit?
’s seig nit briegget worde. Ne Vater unser den frilig
Alli betet, und gseit: „Gott geb der ewige Friede!“
Drum der Tod söhnt Alles us, wenns numme nit z’spot wär.
60
Aber der alt Ma seig eismol wieder am Chilchhof

Gstanden und heig gseit mit schwere bidütseme Worte:
„Hesch nie das Plätzli birührt, so soll di das Plätzli nit tole.
Wo du ane ghörsch, weiß numme ’s Geitligers Laubi.“
’s isch so cho. Der ander Morge, women ins Feld goht,
65
Stoht der Todtebaum vor usse nebe der Chilchmuur.

Wer verbei isch, het en gseh, und ’s heißt no dernebe,
’s seige Grappe gnueg druf gsessen und heigen am Tuech pickt;
Wie mes macht; wenn näumis isch, se lüegt me no meh dra,
Jo, me hets wieder probiert, me het sie no tiefer vergrabe,
70
An en andere Platz. ’s het Alles nit ghulfen und battet.

Endli seit der Vogt: „Me müen go ’s Geitligers Laubi
Froge, wo si ane ghört.“ Me rüstet e Wage,
Wettet d’Stieren i, und leit der Todtebaum ufe.
[206]

„Laufet, wo der went!“ Sie hen sie nit zweimol lo heiße.
75
Uf und furt zuem Häfnet-Bugg. Dört blibe sie b’hange,

Z’allernöchst am Brunne (der wüssets) womer vorbei sin.
In dem Brunne sitzt sie. Doch stigt sie an sunnige Tage
Mengmol usen ans Land, strehlt in de goldige Hoore,
Und wenn Näumer chunnt, wo selle Morge nit betet
80
Oder d’Hoor nit gstrehlt, und wo si nit gwäschen und putzt het,

Oder junge Bäum verderbt und Andere ’s Holz stiehlt,
Seit me: sie nehm en in d’Arm, und ziehnen aben in Brunne. –
Vetter, i glaub sel nit. Me seit so wege de Chinde,
Aß sie süferli werden und niene näumis verderbe.
85
Vetter, wär es so gföhrli, bim Bluest, euch hätt si in d’Arm gno,

Wo mer neben abe sin, und gwäschen im Brunne,
Und au wieder gstrehlt e mol. – Nei loset, was höri?
’s lütet z’Steine Mittag. Bal simmer dussen im Freie.
D’Zit wird eim doch churz im Laufe, wemmen au näumis
90
Mitenander z’rede weiß und näumis z’verzähle.

Seigs denn au nit wohr, es isch nit besser, wenns wohr isch.
Sehnt der jez dört ’s Schlößli mit sinen eckige Gieble?
Und das Dorf isch Steine. Do füre zieht si der Chilchweg.

https://de.wikisource.org/wiki/Die_Häfnet-Jungfrau_(Badisches_Sagen-Buch))            

Schlüsselwörter: Germany Weimar Republic Schopfheim Baden town Notgeld collector series Pfennig paper Heeg Hirling Lithographische Kunstanstalt Poppen Ortmann Freiburg Breisgau Specht woman landscape arms embossed seal Johann Peter Hebel hair

1921 AD., Germany, Weimar Republic, Schopfheim (town), Notgeld, collector series issue, 50 Pfennig, Grabowski/Mehl 1201.1-6/6. 28277 Obverse

State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Schopfheim (town)
Location of issue: Schopfheim (town) (Baden / BW) Stadt
Date of issue: 1.4.1921 AD.,
Value: 50 Pfennig
Size: 100 x 70 mm
Material: paper
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : 28277
Signatures: Heeg & Hirling (2)
Printer: Lithographische Kunstanstalt Poppen & Ortmann, Freiburg im Breisgau ; designer: R. Specht
Obv.: Stadt Schopfheim / Fünfzig - Pfennig / Schopfheim, 1. April 1021 / Dieser Schein …. , bust of a young woman wearing traditional clothes, landscape in background, Schopfheim town arms below. Embossed town seal to right. (green print missing on obverse of this issue.)
Rev.: stigt sie an sunnige Tage Mengmol usen ans Land, strehlt in de goldige Hoore, Und wenn Näumer chunnt, wo / selle Morge nit betet der d’Hoor nit gstrehlt het … sie nehm en in d’Arm, und ziehnen aben in Brunne. / Die Häfnet-Jungfrau. / J. P. Hebel / R. SPECHT , a young woman taking care of her hair, text flanking (from "Die Häfnet-Jungfrau" by Johann Peter Hebel).
References: Grabowski/Mehl 1201.1-6/6 .

Schopfheim (alemannisch Schopfe) ist eine Stadt im baden-württembergischen Landkreis Lörrach. Schopfheim liegt zwischen Schwarzwald und Dinkelberg im Tal der Wiese, einem rechten Nebenfluss des Rheins, der am Feldberg entspringt. Regional gehört Schopfheim zum Markgräflerland. Einwohner: 1919: 3.846 . Wappen: In gespaltenem Schild vorn in Gold ein roter Schrägbalken, hinten in Blau der silbergekleidete hl. Michael, in der Rechten ein rotes Schwert, in der Linken eine rote Waage haltend.
Der Name Schopfheim wurde erstmals im Jahre 807 in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen erwähnt: „Villa Scofheim“. Im Mittelalter und bis zur Umgestaltung Deutschlands durch Napoleon gehörte Schopfheim zuerst den Herren von Rötteln. Im Jahre 1250 erhielt Schopfheim durch Konrad I. von Rötteln das Stadtrecht (die Stadterhebung ist im Zusammenhang mit dem versuchten Röttelnschen Landesausbau zu sehen) und ist somit die älteste Stadt im Markgräflerland, konnte sich aber wegen seiner ungünstigen Lage, kriegerischer Ereignisse (fast vollständige Entsiedlung im Dreißigjährigen Krieg) sowie wegen der benachbarten Metropole Basel nicht richtig fortentwickeln. Ab 1835 erfolgte, ähnlich dem restlichen Wiesental, eine gewisse Industrialisierung. Grund dafür war der nahe Fluss Wiese, welcher begradigt wurde und so den Bau von Gewerbekanälen für Großindustrien ermöglichte, sowie günstige Arbeitskraft aus dem Schwarzwald. Im Revolutionsjahr 1848 war Schopfheim Nebenschauplatz des Heckeraufstands. 1862 erhielt Schopfheim mit der Eröffnung der Wiesentalbahn Anschluss an das Eisenbahnnetz.
More on https://de.wikipedia.org/wiki/Schopfheim

Johann Peter Hebel (* 10. Mai 1760 in Basel; † 22. September 1826 in Schwetzingen) war ein deutscher Schriftsteller, evangelischer Geistlicher und Lehrer. Aufgrund seines Gedichtbands Allemannische Gedichte gilt er gemeinhin als Pionier der alemannischen Mundartliteratur. Sein zweites bekanntes Werk sind zahlreiche, auf Hochdeutsch verfasste Kalendergeschichten.
Ab 1766 besuchte Hebel die Volksschule in Hausen und ab 1769 die Lateinschule in Schopfheim (heutiges Theodor-Heuss-Gymnasium). Hebels literarisches Schaffen begann, von einigen frühen Versuchen abgesehen, Ende des 18. Jahrhunderts. 1799 besuchte er auf einer Reise seine Wiesentäler Heimat. Nach seiner Rückkehr nach Karlsruhe schrieb er in den folgenden beiden Jahren, inspiriert von der Sehnsucht nach seiner Heimat, die Allemannischen Gedichte. Die 32 Gedichte „für Freunde ländlicher Natur und Sitten“ waren im Wiesentäler Dialekt geschrieben. Sein Wunsch, sich als Pfarrer um eine Pfarrei im Wiesental kümmern zu dürfen, wurde nicht erfüllt.
Die Allemannischen Gedichte zählen zu den häufig illustrierten Gedichten der deutschen Literatur. Sie wurden unter anderem illustriert von Benjamin Zix (drei Radierungen in der dritten Auflage der Gedichte), Sophie Reinhard, Julius Nisle, Ludwig Richter und Kaspar Kögler. Die Zehn Blätter nach Hebels Allemannischen Gedichten, componirt und radirt von Sophie Reinhard (1820) wurden, ohne Nennung der Künstlerin, auf einer Postkartenserie popularisiert (Verlag C. R. Gutsch, Lörrach, Hebelpostkarte Nr. 1–10). Einige Bilder zu den Gedichten finden sich zudem auf dem Notgeld von Schopfheim.
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Fabrizio, Clemens: Johann Peter Hebel auf Notgeldscheinen der Stadt Schopfheim :
Eine schöne Bilderserie mit sechs 50-Pfennig-Scheinen zum Gedenken an Johann Peter Hebel erschien am l. April 1921. Die Vorderseite zeigt den Kopf einer Markgräflerin, der in einer zweiten Auflage mit einem grünen Stern geschmückt war. Auf der Rückseite befinden sich Abbildungen und Verse, Hebel mit „Hebelhüsli" in Hausen, „Wächterruf', „Das Habermus", „Die Häfnet-Jungfrau", „Der Mann im Mond" und „Hans und Verene".
Diese Serie wurde in einer großen Auflage von der Lithographischen Kunstanstalt Poppen und Ortmann, Freiburg, gedruckt.
Sämtliche Notgeldscheine der Stadt Schopfheim zwischen 1918 und 1923 wurden vom damaligen Bürgermeister Heeg unterzeichnet, mit Ausnahme der genannten Hebel-Serie, auf der auch die Unterschrift des Stadtrechners Hirling zu lesen ist.

Die Häfnet-Jungfrau von Johann Peter Hebel:



Vetter, wo simmer doch echterst? Bald glaubi, mer seige verirret.
’s schlacht kei Uhr, me hört ke Guhl; es lütet ke Glocke;
[204]

Wo me lost, und wo me luegt, se findt me ke Fueßtritt.
Chömmet do das Wegli ab! Es isch mer, mer seige
5
Nümme wit vom Häfnet-Bugg. Sust grusets mer, wenni

Drüber mueß; jez wäri froh. Der Sunne no möcht es
Schier gar Zehni sy. Sel wär kei Fehler, mer chäme
Alliwil no zitli gnueg go Steine bis Mittag. –
Geltet, was hani gseit! Gottlob, do simmer am Häfnet,
10
Und jez weißi Weg und Steg. Der hent doch au betet

Hüte früeih, wills Gott, und hentich gwäschen und d’Hoor gstrehlt
Mittem Richter? Mengmol müen au d’Finger der Dienst thue,
Und der sehnt mer schier so us. Jo, Vetter, i warnich,
Wemmer bim Brunne sind, me würdich wäschen und strehle.
15
’s stoht im Wiesethal und in den einseme Matte

No ne Huus, me seit em numme ’s Steinemer Schlößli.[1]
’s thuet de Hamberchs-Lüten und ’s thuet de Buure, wo gfrohnt hen,
Bis es gstanden isch mit sine Staflen am Giebel,
Au kei Zahn meh weh. Doch liege sie rüeihig im Bode,
20
D’Häfnet-Jumpfere nit, wo vor undenkliche Zite

In dem Schlößli ghuset het mit Vater und Muetter.
’s isch e Zwingher gsi, und ’s het des Frohnes kei End g’ha,
Bald ufs Tribe, bald zuem Bauen oder an Acker,
z’Nacht zuem Hüeten in’s Feld, und het der Zwingher und d’Zwingfrau
25
Nüt meh gwüeßt, isch d’Tochter cho, ne zimpferig Dingli

Mitteme Zuckergsicht und marzipanene Hälsli.
Bald het ein go Basel müeßen oder no witers,
Salbe hole, das und deis zuem Wäschen und Strehle,
Schueh mit gstickte Bluemen und chosperi goldene Chappe
30
Mit Chramanzlete drum und sideni Hentschen und Bendel.

Meinetder denn, sie wär e mol go Steine in d’Chilche
Uffem Bode gange mit ihre papierene Schuhne?
Oerliger, bim Bluest, vom thüürste, wo me cha finde,
Hen sie müeße spreite vom Schlößli bis füren an Steine
35
Und durs Dorf an d’Chilchhofthür und übere Chilchhof,
[205]

Und am Möntig wäschen. Am nächste Samstig het Alles
Müeße sufer sy, wie neu vom Weber und Walker.
’s isch emol en alte Ma, ’s heig Niemes si Heimeth
Wüsse welle, neben an dem Oerliger-Fueßweg
40
Gstanden an der Chilchhofthüre. „Loset, i warnich

Jumpferli,“ heig er gseit, „’s isch mit dem Plätzli nit z’spasse.
Goht mer so in d’Chilchen und über die graßige Gräber?
Wie heißts in der Bibel? Der werdets iemerst nit wüsse:
Erde sollst du werden, aus Erde bisch du genommen!
45
Jumpfere, i förch, i förch!“ – Druf seig er verschwunde.

Sel mol uf Oerlinger-Tuech in d’Chilche gangen und nümme!
Nei, ’s mueß Flanell her am nächste Sunntig mit rothe
Bendle rechts und links und unten und obe verbendlet.
O, wie mengmol hen doch d’Lüt im Stille der Wunsch gha:
50
„Nähm di numme ne Ma im Elsis oder im Brisgau,

Oder wo der Pfeffer wachst! Es sott der jo gunnt sy.“
Aber ’s het sie Niemes möge. D’Muetter isch gstorbe,
Der Vater au, sie liege nebenenander,
Und ’s chunnt z’letzt e Gang, wo ’s Töchterli füren in Chilchhof
55
Au ke Flanell bruucht und eineweg d’Schühli nit wüest macht.

Hen sie nit im Todtebaum vier Richter ins Grab treit?
’s seig nit briegget worde. Ne Vater unser den frilig
Alli betet, und gseit: „Gott geb der ewige Friede!“
Drum der Tod söhnt Alles us, wenns numme nit z’spot wär.
60
Aber der alt Ma seig eismol wieder am Chilchhof

Gstanden und heig gseit mit schwere bidütseme Worte:
„Hesch nie das Plätzli birührt, so soll di das Plätzli nit tole.
Wo du ane ghörsch, weiß numme ’s Geitligers Laubi.“
’s isch so cho. Der ander Morge, women ins Feld goht,
65
Stoht der Todtebaum vor usse nebe der Chilchmuur.

Wer verbei isch, het en gseh, und ’s heißt no dernebe,
’s seige Grappe gnueg druf gsessen und heigen am Tuech pickt;
Wie mes macht; wenn näumis isch, se lüegt me no meh dra,
Jo, me hets wieder probiert, me het sie no tiefer vergrabe,
70
An en andere Platz. ’s het Alles nit ghulfen und battet.

Endli seit der Vogt: „Me müen go ’s Geitligers Laubi
Froge, wo si ane ghört.“ Me rüstet e Wage,
Wettet d’Stieren i, und leit der Todtebaum ufe.
[206]

„Laufet, wo der went!“ Sie hen sie nit zweimol lo heiße.
75
Uf und furt zuem Häfnet-Bugg. Dört blibe sie b’hange,

Z’allernöchst am Brunne (der wüssets) womer vorbei sin.
In dem Brunne sitzt sie. Doch stigt sie an sunnige Tage
Mengmol usen ans Land, strehlt in de goldige Hoore,
Und wenn Näumer chunnt, wo selle Morge nit betet
80
Oder d’Hoor nit gstrehlt, und wo si nit gwäschen und putzt het,

Oder junge Bäum verderbt und Andere ’s Holz stiehlt,
Seit me: sie nehm en in d’Arm, und ziehnen aben in Brunne. –
Vetter, i glaub sel nit. Me seit so wege de Chinde,
Aß sie süferli werden und niene näumis verderbe.
85
Vetter, wär es so gföhrli, bim Bluest, euch hätt si in d’Arm gno,

Wo mer neben abe sin, und gwäschen im Brunne,
Und au wieder gstrehlt e mol. – Nei loset, was höri?
’s lütet z’Steine Mittag. Bal simmer dussen im Freie.
D’Zit wird eim doch churz im Laufe, wemmen au näumis
90
Mitenander z’rede weiß und näumis z’verzähle.

Seigs denn au nit wohr, es isch nit besser, wenns wohr isch.
Sehnt der jez dört ’s Schlößli mit sinen eckige Gieble?
Und das Dorf isch Steine. Do füre zieht si der Chilchweg.

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