State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Niendorf (municipality)
Location of issue: Niendorf (municipality) (OE / SH) Gemeinde
Date of issue: 1.3.1921 AD.,
Value: 75 Pfennig
Size: 99 x 55 mm
Material: paper
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : -
Signatures: (3)
Printer:
Obv.: Notgeldschein / des Ostseebades Niendorf / Dieser Schein …. , text and signatures in a frame.
Rev.: 1872 - 1918 / IN NOT UND GRAUS VERTRU DI SÜWST / SO BIST DU NICHT VERLATEN / 75 PFENNIG 75 , farm houses in storm and waves.
References: Grabowski/Mehl 974.1-3/3 .
Niendorf ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Timmendorfer Strand im schleswig-holsteinischen Kreis Ostholstein mit einem Fischerei- und Yachthafen (Niendorfer Hafen). Der Ort liegt etwa 3,5 Kilometer östlich des Zentrums von Timmendorfer Strand an der Neustädter Bucht der Ostsee. Einwohner im Jahre 1900: 573.
Der Ort Niendorf wurde bereits im Jahre 1385 unter der Bezeichnung „Nyendorpe“ erstmals urkundlich erwähnt. Es war ein Bauerndorf im Besitz des Lübecker Domkapitels. Die Fischrechte in der Lübecker Bucht standen zu der Zeit nur den Fischern aus Lübeck zu. Erst 1817 wurde den Niendorfer Bauern der Fischfang gestattet.
Die Einrichtung einer Gaststätte und die Unterkunft für Badegäste im Jahr 1854 sowie die Aufstellung von zwei Badekarren am Niendorfer Strand im Jahr 1855 stellen den Beginn des Badeortes Niendorf dar. 1890 waren in Niendorf ca. 200 Kurgäste mehr als in Travemünde. Seit 1882 ist Travemünde – insbesondere für die Hamburger Kurgäste – bereits mit der Eisenbahn erreichbar. Die Weiterfahrt nach Niendorf erfolgte dann mit Pferdekutschen der Post. 1899 erhält Niendorf eine Kirche und eine eigene Schule. 1909 wurde direkt vor dem Johansen Hotel eine 220 Meter lange Seebrücke gebaut. Zu den Bäderschiffen mussten die Fahrgäste nicht mehr ausgebootet werden, sondern konnten diese jetzt von der Brücke aus erreichen. Das Bauerndorf Niendorf entwickelte sich organisch zum Seebad und zählte Anfang des 20. Jahrhunderts zu den bedeutendsten Badeorten in der Lübecker Bucht. 1913 erhielt Niendorf auch einen Eisenbahnanschluss. 1914, kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, ergänzte ein Musikpavillon am Strand den Ort um eine weitere Attraktion.
Im November 1872, als ein Sturmhochwasser mit Pegelständen von über 3,5 m über NN in die Lübecker Bucht drückte, überfluteten die Wassermassen auch Niendorf und das umliegende Hinterland. In Niendorf wurden von den 33 Häusern 12 ganz und 15 teilweise zerstört, vier Menschen (zwei ältere Männer und zwei Kinder) kamen ums Leben. 17 Schiffe strandeten in der Lübecker Bucht. Der Hochwasserschaden an der Lübecker Bucht löste eine große Spendenaktion aus.
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