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1920 AD., Austria, 1st Republic, Aurolzmünster (Marktgemeinde), Notgeld, collector series issue, 50 Heller, JPR 69a-50. Reverse 
State: Austria, 1st Republic 
Issuer: Aurolzmünster (Oberösterreich) Marktgemeinde
Location of issue: Aurolzmünster (Oberösterreich) 
Date of issue: 9.4.1920 
Value: 50 Heller
Size: 101 x 62 mm
Material: glattes Papier on front , raues Papier on back 
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : -
Signatures: Joh. Kettl (1)
Printer: Bitterer (designer ?)
Obv.:  … , portrait des Anton Graf von Arco auf Valley.
Rev.: … , Wasserschloss von Aurolzmünster.
References: Jaksch & Pick/Richter (JPR) 69a-50 .

Aurolzmünster ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Ried im Innkreis im Innviertel mit 3201 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023). 
Im 8. Jahrhundert bewohnte ein Einsiedler namens Cotto die Zelle Antesna, die auf dem Boden des heutigen Marktes Aurolzmünster stand. Diese Zelle stiftete er mit 10 Huben in der Zeit von Herzog Tassilo III. (748–788) dem Benediktinerkloster Niederaltaich. Um 790 wird im Breviarius Urolfi diese Zelle als Urbesitz des Klosters Niederaltaich angeführt. Abt Urolf besiedelte das Kloster mit einigen Mönchen und ließ um 800 eine Kirche zu Ehren des hl. Mauritius erbauen. Durch die Ungarneinfälle (954) wurde das ursprüngliche Kloster zerstört.  Diese Niederlassung wurde zuerst Münster genannt. Um sie aber von anderen Mönchsniederlassungen zu unterscheiden, wurde der Name Urolf beigefügt. Aus dieser Wortzusammensetzung hat sich der heutige Name Aurolzmünster gebildet. Tatsächlich wird vor Ort im Dialekt nur Minsta gesprochen, was zeigt, wie lange sich der ursprüngliche Name erhalten hat. 
1919–1924 war Johann Kettl Bürgermeister von Aurolzmünster. 
Am Marktplatz thront der Marktbrunnen, der um 1700 erbaut wurde. Nachdem die Figuren einen Sturz 1966 nicht überstanden, wurden sie 1981 nach dem alten Vorbild wiederhergestellt. 
In der Mitte der Marktgemeinde liegt das Wasserschloss von Aurolzmünster, das auch „Innviertler Versailles“ genannt wird. Graf Ferdinand Franz Albrecht von der Wahl ließ das Schloss 1691–1711 erbauen. Es wurde vom Architekten Johann Kaspar Zucalli und von Antonio Riva fertiggestellt. Graf Ferdinand von der Wahl erlebte die Vollendung des Prachtbaues nicht mehr. Er starb im Jahre 1702. Nach mehrfachem Besitzerwechsel wurde es in den 1920er Jahren durch Anton Graf von Arco auf Valley vieler Kostbarkeiten beraubt. 

Anton Graf von Arco auf Valley (* 5. Februar 1897 in St. Martin im Innkreis; † 29. Juni 1945 in Salzburg) war ein deutsch-österreichischer Adliger, der durch den von ihm am 21. Februar 1919 ausgeführten Mordanschlag auf Kurt Eisner, den ersten Ministerpräsidenten des Freistaats Bayern, bekannt wurde. 
Anton Graf von Arco auf Valley wurde als Sohn des bayerischen Offiziers Maximilian Graf Arco-Valley (1849–1911) und dessen Frau Emmy Freifrau von Oppenheim (1869–1957) geboren. Der Großvater mütterlicherseits, Eduard Salomon von Oppenheim (1831-1909), entstammte dem Kölner Zweig der jüdischen Bankiers- und Kaufmannsfamilie Oppenheimer. Anlässlich der Hochzeit mit der Bürgerlichen Amalie Heuser (1835-1903) war der Großvater vom jüdischen Glauben zur evangelischen Konfession seiner Frau übergetreten, der folglich auch Antons Mutter angehörte. Gemäß der kanonischen Rechtsauffassung der römischen Kirche wurde dieser jedoch im katholischen Glauben seines Vaters erzogen. 
Am 21. Februar 1919 tötete Arco den damaligen Ministerpräsidenten Kurt Eisner (USPD) mit zwei Revolverschüssen in den Hinterkopf. Sein Opfer war nach der Novemberrevolution von 1918 in München von der Versammlung der Arbeiter- und Soldatenräte (8. November 1918) zum ersten Ministerpräsidenten des Freistaats Bayern gewählt worden. Eisner befand sich auf dem Weg in den Landtag, wo er nach der verlorenen Landtagswahl seinen Rücktritt anbieten wollte. Eisners Leibwächter schossen den Attentäter sofort nieder und verletzten ihn lebensgefährlich: An den Blutungen eines Halsschusses drohte Arco zu ersticken.  Die chirurgische Versorgung in Form einer sofortigen Spaltung der Halsmuskulatur erfolgte durch Ferdinand Sauerbruch, der – wegen seiner Weigerung, den frisch operierten Patienten dem Revolutionskomitee auszuliefern – anschließend festgenommen wurde und beinahe zum Tode verurteilt worden wäre. 
Anfang 1920 wurde Arco vor einem Volksgericht des Mordes angeklagt. Diese Art Sondergericht war noch durch die Regierung Eisner eingeführt worden, um politische Gewalttäter zügiger aburteilen zu können. Am 16. Januar erhielt Arco ein Todesurteil. Der Vorsitzende Richter Georg Neithardt, der später auch den Hitler-Prozess leiten sollte, verzichtete jedoch auf die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte. Neithardt sympathisierte sogar mit dem Angeklagten, indem er in der Urteilsbegründung ausführte, dass „die Handlungsweise des politisch unmündigen Mannes nicht niedriger Gesinnung, sondern der glühenden Liebe zu seinem Volke und Vaterlande“ entsprungen sei. Schon einen Tag später begnadigte Justizminister Ernst Müller-Meiningen (DDP) Arco aufgrund der genannten Motive; die Todesstrafe wurde in eine als ehrenhaft geltende lebenslange Festungshaft umgewandelt. 

Schlüsselwörter: Austria Republic Aurolzmünster Marktgemeinde Oberösterreich Notgeld collector series Heller paper Kettl Bitterer Anton Graf Arco Valley castle

1920 AD., Austria, 1st Republic, Aurolzmünster (Marktgemeinde), Notgeld, collector series issue, 50 Heller, JPR 69a-50. Reverse

State: Austria, 1st Republic
Issuer: Aurolzmünster (Oberösterreich) Marktgemeinde
Location of issue: Aurolzmünster (Oberösterreich)
Date of issue: 9.4.1920
Value: 50 Heller
Size: 101 x 62 mm
Material: glattes Papier on front , raues Papier on back
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : -
Signatures: Joh. Kettl (1)
Printer: Bitterer (designer ?)
Obv.: … , portrait des Anton Graf von Arco auf Valley.
Rev.: … , Wasserschloss von Aurolzmünster.
References: Jaksch & Pick/Richter (JPR) 69a-50 .

Aurolzmünster ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Ried im Innkreis im Innviertel mit 3201 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023).
Im 8. Jahrhundert bewohnte ein Einsiedler namens Cotto die Zelle Antesna, die auf dem Boden des heutigen Marktes Aurolzmünster stand. Diese Zelle stiftete er mit 10 Huben in der Zeit von Herzog Tassilo III. (748–788) dem Benediktinerkloster Niederaltaich. Um 790 wird im Breviarius Urolfi diese Zelle als Urbesitz des Klosters Niederaltaich angeführt. Abt Urolf besiedelte das Kloster mit einigen Mönchen und ließ um 800 eine Kirche zu Ehren des hl. Mauritius erbauen. Durch die Ungarneinfälle (954) wurde das ursprüngliche Kloster zerstört. Diese Niederlassung wurde zuerst Münster genannt. Um sie aber von anderen Mönchsniederlassungen zu unterscheiden, wurde der Name Urolf beigefügt. Aus dieser Wortzusammensetzung hat sich der heutige Name Aurolzmünster gebildet. Tatsächlich wird vor Ort im Dialekt nur Minsta gesprochen, was zeigt, wie lange sich der ursprüngliche Name erhalten hat.
1919–1924 war Johann Kettl Bürgermeister von Aurolzmünster.
Am Marktplatz thront der Marktbrunnen, der um 1700 erbaut wurde. Nachdem die Figuren einen Sturz 1966 nicht überstanden, wurden sie 1981 nach dem alten Vorbild wiederhergestellt.
In der Mitte der Marktgemeinde liegt das Wasserschloss von Aurolzmünster, das auch „Innviertler Versailles“ genannt wird. Graf Ferdinand Franz Albrecht von der Wahl ließ das Schloss 1691–1711 erbauen. Es wurde vom Architekten Johann Kaspar Zucalli und von Antonio Riva fertiggestellt. Graf Ferdinand von der Wahl erlebte die Vollendung des Prachtbaues nicht mehr. Er starb im Jahre 1702. Nach mehrfachem Besitzerwechsel wurde es in den 1920er Jahren durch Anton Graf von Arco auf Valley vieler Kostbarkeiten beraubt.

Anton Graf von Arco auf Valley (* 5. Februar 1897 in St. Martin im Innkreis; † 29. Juni 1945 in Salzburg) war ein deutsch-österreichischer Adliger, der durch den von ihm am 21. Februar 1919 ausgeführten Mordanschlag auf Kurt Eisner, den ersten Ministerpräsidenten des Freistaats Bayern, bekannt wurde.
Anton Graf von Arco auf Valley wurde als Sohn des bayerischen Offiziers Maximilian Graf Arco-Valley (1849–1911) und dessen Frau Emmy Freifrau von Oppenheim (1869–1957) geboren. Der Großvater mütterlicherseits, Eduard Salomon von Oppenheim (1831-1909), entstammte dem Kölner Zweig der jüdischen Bankiers- und Kaufmannsfamilie Oppenheimer. Anlässlich der Hochzeit mit der Bürgerlichen Amalie Heuser (1835-1903) war der Großvater vom jüdischen Glauben zur evangelischen Konfession seiner Frau übergetreten, der folglich auch Antons Mutter angehörte. Gemäß der kanonischen Rechtsauffassung der römischen Kirche wurde dieser jedoch im katholischen Glauben seines Vaters erzogen.
Am 21. Februar 1919 tötete Arco den damaligen Ministerpräsidenten Kurt Eisner (USPD) mit zwei Revolverschüssen in den Hinterkopf. Sein Opfer war nach der Novemberrevolution von 1918 in München von der Versammlung der Arbeiter- und Soldatenräte (8. November 1918) zum ersten Ministerpräsidenten des Freistaats Bayern gewählt worden. Eisner befand sich auf dem Weg in den Landtag, wo er nach der verlorenen Landtagswahl seinen Rücktritt anbieten wollte. Eisners Leibwächter schossen den Attentäter sofort nieder und verletzten ihn lebensgefährlich: An den Blutungen eines Halsschusses drohte Arco zu ersticken. Die chirurgische Versorgung in Form einer sofortigen Spaltung der Halsmuskulatur erfolgte durch Ferdinand Sauerbruch, der – wegen seiner Weigerung, den frisch operierten Patienten dem Revolutionskomitee auszuliefern – anschließend festgenommen wurde und beinahe zum Tode verurteilt worden wäre.
Anfang 1920 wurde Arco vor einem Volksgericht des Mordes angeklagt. Diese Art Sondergericht war noch durch die Regierung Eisner eingeführt worden, um politische Gewalttäter zügiger aburteilen zu können. Am 16. Januar erhielt Arco ein Todesurteil. Der Vorsitzende Richter Georg Neithardt, der später auch den Hitler-Prozess leiten sollte, verzichtete jedoch auf die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte. Neithardt sympathisierte sogar mit dem Angeklagten, indem er in der Urteilsbegründung ausführte, dass „die Handlungsweise des politisch unmündigen Mannes nicht niedriger Gesinnung, sondern der glühenden Liebe zu seinem Volke und Vaterlande“ entsprungen sei. Schon einen Tag später begnadigte Justizminister Ernst Müller-Meiningen (DDP) Arco aufgrund der genannten Motive; die Todesstrafe wurde in eine als ehrenhaft geltende lebenslange Festungshaft umgewandelt.

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Name des Albums:Arminius / Austria, Aurolzmünster
Schlüsselwörter:Austria / Republic / Aurolzmünster / Marktgemeinde / Oberösterreich / Notgeld / collector / series / Heller / paper / Kettl / Bitterer / Anton / Graf / Arco / Valley / castle
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