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1921 AD., Germany, Weimar Republic, Stavenhagen (town), Notgeld, collector series issue, 50 Pfennig, Grabowski/Mehl 1257.1b-2/3. Obverse 
State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Stavenhagen (town)
Location of issue: Stavenhagen (town) (MS / MV) Stadt
Date of issue: 1921 AD., 
Value: 50 Pfennig
Size: 88 x 60 mm 
Material: paper 
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : -
Signatures:   (3)
Printer: Bärensprungsche Hofbuchdruckerei, Schwerin 
Obv.: 50 pf / Notgeld der Stadt / Stavenhagen / Der Rat …. , black text and signatures, arms (bull´s head facing) at upper right. 
Rev.: Notgeld der Stadt Stavenhagen / Bräsig In´n - Reformverein / 50 - pf / Die große Armut in der Stadt kommt von der großen Powerteh her! / Fritz Reuter „Stromtid“ , man (“Inspektor Bräsig“) standing at lectern, Reuter text below. 
References: Grabowski/Mehl 1257.1b-2/3 .  

Stavenhagen ist eine Kleinstadt im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern. Die mecklenburgische Stadt ist Amtssitz des Amtes Stavenhagen und führt seit dem 12. Juli 1949 die Bezeichnung Reuterstadt vor ihrem Namen. Einwohner:  5721 (31. Dez. 2020). 
Stavenhagen wurde erstmals im Jahre 1230 erwähnt und ist daher wohl eine Gründung deutscher Siedler, wie die Endung "-hagen" verrät. Hagen ist ein häufiger Bestandteil von Ortsnamen, im Sinne von eingehegter Siedlung Hag. Ein Hag ist ein meist von einer Hecke eingehegtes bzw. eingefriedetes Gelände. Der Wortbestandteil -ha(a)g(en) weist als verbreiteter Flur- oder Ortsname auf diese frühere Siedlungsform hin. Hag leitet sich von germanischen *haga/*hagaz/*hagjô/*hagjôn „Umzäunung, Gehege“ ab und umfasst auch den Begriff „Schutz“ wie in hegen und behaglich. Noch heute wird im Schweizerdeutschen und im Südwestdeutschen die Bezeichnung „Hag“ für eine Einzäunung eines Grundstückes oder einer Weide verwendet. 
Gründungsdokumente sind nicht erhalten, belegt ist aber ein Ritter Reinbern von Stove, der die alte Burganlage bewohnte und 1252 das benachbarte Kloster Ivenack stiftete. Aus Stovenhage(n) wurde schließlich Stavenhagen. Schon 34 Jahre später erhielt die Siedlung das Stadtrecht. Aus der Bestätigungsurkunde vom 29. Mai 1282 von Herzog Bogislaw IV. ist zu entnehmen, dass Stavenhagen das Stadtrecht, dessen Urkunde nicht überliefert ist, gemeinsam von den Herzögen Barnim I. und Wartislaw III. erhalten hat. Im 13. Jahrhundert war Stavenhagen der Hauptort eines gleichnamigen Landes (terra) unter der Herrschaft der Herzöge von Pommern. Dieses kam 1282 zunächst pfandweise, 1317 dann endgültig an die Herren von Werle. Nach deren Aussterben 1436 wurde Stavenhagen Landstadt in Mecklenburg und war als solche eine der Städte im Wendischen Kreis, die bis 1918 auf mecklenburgischen Landtagen der 1523 vereinten Landstände vertreten waren. Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde 1648 die Stadt zerstört. Auch die Großbrände von 1727 und 1746 vernichteten große Teile der Stadt. Um 1740 wurde auf den Grundmauern früherer Burganlagen das heutige Schloss errichtet. 1864 bekam Stavenhagen einen Anschluss an das Eisenbahnnetz. 
1810 wurde in der Stadt Fritz Reuter, der Sohn des Bürgermeisters, geboren, der als einer der bedeutendsten Schriftsteller und Dichter niederdeutscher Literatur bekannt wurde. Er schilderte die Stadt mehrfach, besonders in Meine Vaterstadt Stavenhagen (1861). Im alten Stavenhagener Rathaus am Markt entstand 1960 das Fritz-Reuter-Literaturmuseum. 
Wappen: Ein hersehender, golden gekrönter schwarzer Stierkopf mit geschlossenem Maul, ausgeschlagener roter Zunge und silbernen Hörnern. Ein Stierkopf ist das kleine landesherrliche Symbol des mecklenburgischen Herrscherhauses. Das Wappen erinnert mit dem für die Werler Linie des mecklenburgischen Fürstenhauses typischen Stierkopf an die Herren zu Werle bzw. Fürsten zu Wenden als Stadtherren von Stavenhagen vom Ende des 13. Jh. bzw. von 1317 bis 1436. 
More on https://de.wikipedia.org/wiki/Stavenhagen ; https://de.wikipedia.org/wiki/Hag                 

Fritz Reuter, eigentlich: Heinrich Ludwig Christian Friedrich Reuter (* 7. November 1810 in Stavenhagen; † 12. Juli 1874 in Eisenach) war ein deutscher Dichter und Schriftsteller der niederdeutschen Sprache. Er gilt gemeinsam mit Klaus Groth als einer der Begründer der neueren niederdeutschen Literatur. 
More on https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Reuter           

Fritz Reuter, Autobiographische Roman-Trilogie
    Olle Kamellen
        Ut mine Stromtid (Aus meiner Volontärszeit), 1862.
            Dritter Teil
                38. Kapitel
...
– »Mitbürger!« fot Bräsig up't Frisch nah, »ich will man sagen: die Wohnung, die Kuhweide und das Holz und Torf und das Kartoffel- und Leinland, das sünd for den Tagelöhner auf dem Lande sein Rindfleisch un Plummen; sie smecken sehr gut, aber sie kriegen's man nich, und daher stammt sich die Armut auf dem Lande. – Aber woher stammt sie sich in der Stadt? – Mitbürger, ich will's euch sagen, denn ich wohn hier schon lange genug in der Stadt und regardier' die Menschheit: die große Armut in der Stadt kommt von der großen Powerteh her!« Dormit makte hei en Diener un namm sinen Aftritt, un »Bravo!« gung dat dörch den Saal. – »De Mann hett recht!« – »Herr Entspekter Bräsig sall lewen!« – 
…
(Der heute gelegentlich noch scherzhaft zitierte Spruch geht zurück auf ein Zitat aus Fritz Reuters (1810-1874) wohl meistgelesenem Werk »Ut mine Stromtid« (Kapitel 38), wo der Inspektor Bräsig seine Rede im Rahmstädter Reformverein mit den Worten abschließt: »Die große Armut in der Stadt kommt von der großen Powerteh her!« Das Wort »Powerteh«, eine landschaftlich verballhornte Form von französisch pauvreté mit der Bedeutung »Armut, Armseligkeit«, wurde durch den damals und in der Folgezeit häufig zitierten Ausspruch ziemlich geläufig. Es ist nicht ganz auszuschließen, dass der Nebensinn des Wortes »Knauserigkeit, Knickrigkeit, Schäbigkeit« bei Reuter eine Rolle gespielt haben könnte, sodass der Satz vielleicht gar nicht so dümmlich ist, wie er auf den ersten Blick aussieht.)
More on http://www.zeno.org/Literatur/M/Reuter,+Fritz/Autobiographische+Roman-Trilogie/Olle+Kamellen/Ut+mine+Stromtid/Dritter+Teil/38.+Kapitel ; https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_gefl%C3%BCgelter_Worte/D#Die_Armut_kommt_von_der_Powerteh             
   

Schlüsselwörter: Germany Weimar Republic Stavenhagen town Notgeld collector series Pfennig paper Bärensprungsche Hofbuchdruckerei Schwerin arms bull head man lectern Fritz Reuter text

1921 AD., Germany, Weimar Republic, Stavenhagen (town), Notgeld, collector series issue, 50 Pfennig, Grabowski/Mehl 1257.1b-2/3. Obverse

State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Stavenhagen (town)
Location of issue: Stavenhagen (town) (MS / MV) Stadt
Date of issue: 1921 AD.,
Value: 50 Pfennig
Size: 88 x 60 mm
Material: paper
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : -
Signatures: (3)
Printer: Bärensprungsche Hofbuchdruckerei, Schwerin
Obv.: 50 pf / Notgeld der Stadt / Stavenhagen / Der Rat …. , black text and signatures, arms (bull´s head facing) at upper right.
Rev.: Notgeld der Stadt Stavenhagen / Bräsig In´n - Reformverein / 50 - pf / Die große Armut in der Stadt kommt von der großen Powerteh her! / Fritz Reuter „Stromtid“ , man (“Inspektor Bräsig“) standing at lectern, Reuter text below.
References: Grabowski/Mehl 1257.1b-2/3 .

Stavenhagen ist eine Kleinstadt im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern. Die mecklenburgische Stadt ist Amtssitz des Amtes Stavenhagen und führt seit dem 12. Juli 1949 die Bezeichnung Reuterstadt vor ihrem Namen. Einwohner: 5721 (31. Dez. 2020).
Stavenhagen wurde erstmals im Jahre 1230 erwähnt und ist daher wohl eine Gründung deutscher Siedler, wie die Endung "-hagen" verrät. Hagen ist ein häufiger Bestandteil von Ortsnamen, im Sinne von eingehegter Siedlung Hag. Ein Hag ist ein meist von einer Hecke eingehegtes bzw. eingefriedetes Gelände. Der Wortbestandteil -ha(a)g(en) weist als verbreiteter Flur- oder Ortsname auf diese frühere Siedlungsform hin. Hag leitet sich von germanischen *haga/*hagaz/*hagjô/*hagjôn „Umzäunung, Gehege“ ab und umfasst auch den Begriff „Schutz“ wie in hegen und behaglich. Noch heute wird im Schweizerdeutschen und im Südwestdeutschen die Bezeichnung „Hag“ für eine Einzäunung eines Grundstückes oder einer Weide verwendet.
Gründungsdokumente sind nicht erhalten, belegt ist aber ein Ritter Reinbern von Stove, der die alte Burganlage bewohnte und 1252 das benachbarte Kloster Ivenack stiftete. Aus Stovenhage(n) wurde schließlich Stavenhagen. Schon 34 Jahre später erhielt die Siedlung das Stadtrecht. Aus der Bestätigungsurkunde vom 29. Mai 1282 von Herzog Bogislaw IV. ist zu entnehmen, dass Stavenhagen das Stadtrecht, dessen Urkunde nicht überliefert ist, gemeinsam von den Herzögen Barnim I. und Wartislaw III. erhalten hat. Im 13. Jahrhundert war Stavenhagen der Hauptort eines gleichnamigen Landes (terra) unter der Herrschaft der Herzöge von Pommern. Dieses kam 1282 zunächst pfandweise, 1317 dann endgültig an die Herren von Werle. Nach deren Aussterben 1436 wurde Stavenhagen Landstadt in Mecklenburg und war als solche eine der Städte im Wendischen Kreis, die bis 1918 auf mecklenburgischen Landtagen der 1523 vereinten Landstände vertreten waren. Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde 1648 die Stadt zerstört. Auch die Großbrände von 1727 und 1746 vernichteten große Teile der Stadt. Um 1740 wurde auf den Grundmauern früherer Burganlagen das heutige Schloss errichtet. 1864 bekam Stavenhagen einen Anschluss an das Eisenbahnnetz.
1810 wurde in der Stadt Fritz Reuter, der Sohn des Bürgermeisters, geboren, der als einer der bedeutendsten Schriftsteller und Dichter niederdeutscher Literatur bekannt wurde. Er schilderte die Stadt mehrfach, besonders in Meine Vaterstadt Stavenhagen (1861). Im alten Stavenhagener Rathaus am Markt entstand 1960 das Fritz-Reuter-Literaturmuseum.
Wappen: Ein hersehender, golden gekrönter schwarzer Stierkopf mit geschlossenem Maul, ausgeschlagener roter Zunge und silbernen Hörnern. Ein Stierkopf ist das kleine landesherrliche Symbol des mecklenburgischen Herrscherhauses. Das Wappen erinnert mit dem für die Werler Linie des mecklenburgischen Fürstenhauses typischen Stierkopf an die Herren zu Werle bzw. Fürsten zu Wenden als Stadtherren von Stavenhagen vom Ende des 13. Jh. bzw. von 1317 bis 1436.
More on https://de.wikipedia.org/wiki/Stavenhagen ; https://de.wikipedia.org/wiki/Hag

Fritz Reuter, eigentlich: Heinrich Ludwig Christian Friedrich Reuter (* 7. November 1810 in Stavenhagen; † 12. Juli 1874 in Eisenach) war ein deutscher Dichter und Schriftsteller der niederdeutschen Sprache. Er gilt gemeinsam mit Klaus Groth als einer der Begründer der neueren niederdeutschen Literatur.
More on https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Reuter

Fritz Reuter, Autobiographische Roman-Trilogie
Olle Kamellen
Ut mine Stromtid (Aus meiner Volontärszeit), 1862.
Dritter Teil
38. Kapitel
...
– »Mitbürger!« fot Bräsig up't Frisch nah, »ich will man sagen: die Wohnung, die Kuhweide und das Holz und Torf und das Kartoffel- und Leinland, das sünd for den Tagelöhner auf dem Lande sein Rindfleisch un Plummen; sie smecken sehr gut, aber sie kriegen's man nich, und daher stammt sich die Armut auf dem Lande. – Aber woher stammt sie sich in der Stadt? – Mitbürger, ich will's euch sagen, denn ich wohn hier schon lange genug in der Stadt und regardier' die Menschheit: die große Armut in der Stadt kommt von der großen Powerteh her!« Dormit makte hei en Diener un namm sinen Aftritt, un »Bravo!« gung dat dörch den Saal. – »De Mann hett recht!« – »Herr Entspekter Bräsig sall lewen!« –
…
(Der heute gelegentlich noch scherzhaft zitierte Spruch geht zurück auf ein Zitat aus Fritz Reuters (1810-1874) wohl meistgelesenem Werk »Ut mine Stromtid« (Kapitel 38), wo der Inspektor Bräsig seine Rede im Rahmstädter Reformverein mit den Worten abschließt: »Die große Armut in der Stadt kommt von der großen Powerteh her!« Das Wort »Powerteh«, eine landschaftlich verballhornte Form von französisch pauvreté mit der Bedeutung »Armut, Armseligkeit«, wurde durch den damals und in der Folgezeit häufig zitierten Ausspruch ziemlich geläufig. Es ist nicht ganz auszuschließen, dass der Nebensinn des Wortes »Knauserigkeit, Knickrigkeit, Schäbigkeit« bei Reuter eine Rolle gespielt haben könnte, sodass der Satz vielleicht gar nicht so dümmlich ist, wie er auf den ersten Blick aussieht.)
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Name des Albums:Arminius / Germany, Stavenhagen
Schlüsselwörter:Germany / Weimar / Republic / Stavenhagen / town / Notgeld / collector / series / Pfennig / paper / Bärensprungsche / Hofbuchdruckerei / Schwerin / arms / bull / head / man / lectern / Fritz / Reuter / text
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