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1921 AD., Germany, Weimar Republic, Crefeld (city), Notgeld, collector series issue, 50 Pfennig, Grabowski/Mehl 246.1a-2/2. J 000317 Reverse 
State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Crefeld (city) (Rhl / NW): Krefeld) Stadt
Location of issue: Crefeld (city)
Date of issue: 24.2.1921 AD., 
Value: 50 Pfennig
Size: 96 x 60 mm 
Material: paper 
Watermark: S-S-Muster
Serial : J
Serial no. : 000317 ( 6 digits red, on obverse)
Signature: Dr. Johansen (1)
Printer:  (Gebrüder Parcus, München ?) , designer: P. W. (Hans Kruzwicki ?)
Obv.: STADT CREFELD / GUTSCHEIN ÜBER / FÜNFZIG PFENNIG / DIESER GUTSCHEIN WIRD …. , arms at left, black text and red serial. 
Rev.: 50 , a silk weaver with pipe and newel, value at left. 
References: Grabowski/Mehl 246.1a-2/2 .  

Glanzvolle Zeiten hat Krefeld mit der Seidenmanufaktur erlebt. Doch der Reichtum war den Industriellen vorbehalten; die Weber, die ihr Brot mit Webstuhl und Schiffchen erarbeiten mussten, hatten ein hartes Los. Mitte des 18. Jahrhunderts arbeiteten 4000 Krefelder allein für die Seidenbarone von der Leyen. Kaiser und Könige aus aller Welt orderten edelste Gewebe in Krefeld, und auch der katholische Klerus sorgte für Aufträge. Friedrich II., der seine Seidenstadt Krefeld zweimal besuchte – 1751 und 1763 –, hatte verfügt, dass die Arbeit der Weber unverzichtbar sei. Weshalb in Krefeld keine Rekruten für seine Armee anzuwerben seien. 
Doch der Lohn für die Weber war hart verdient. Der Lärm, den das ständige Klack-Klack der Webstühle verursachte, war immens. Im November 1828 formierte sich der Widerstand: Die Seidenweber rebellierten gegen die magere Bezahlung und die Absicht der Fabrikbesitzer, die Löhne um etwa 15 Prozent zu kürzen. Karl Marx hat den Krefelder Seidenweberaufstand den "ersten Arbeiteraufstand der deutschen Geschichte" genannt. In den Aufzeichnungen eines Zeitzeugen heißt es: "Unter Begleitung einer Trommel, die Fahne voran, in bedeutender Zahl singend und lärmend, zogen sie durch die Straßen. Es waren 2000 an der Zahl. Sie zogen vor die Häuser der Fabrik-Inhaber von der Leyen, de Greiff, Scheibler, Heidweiler und anderer – alles Namen, die ansonsten in der Geschichte der Seidenstadt nur mit Hochachtung genannt werden – und schlugen ihnen die Fensterscheiben ein." Der Aufstand wurde von den Husaren niedergeschlagen.

Krefeld entwickelte sich 18. und 19. Jahrhundert zu einer Produktion von Seidenstoffen, weshalb sie den Beinamen Samt- und Seidestadt erhielt. So erinnert das bronzene Seidenweberdenkmal an die textile Historie und soll die Arbeit der Weber unvergessen machen. Ein Seidenweberdenkmal, Im Volksmund „Meister Ponzelar“ genannt, steht heute am Ende des grünen Südwalls, Ecke Ostwall. Das Weberdenkmal zeigt den volkstümlichen Handwerker am Liefertag seiner Ware, gewissermaßen im Festtagskleid. Der Bildhauer Johann Stiegemann wählte als Vorbild das bis vor hundert Jahren in den Straßen von Krefeld bekannte typische Bild des Weberbaas im Laakesserock (Gehrock aus schwarzem Tuch), mit der tu-e Wäs (der hochgeschlossenen Weste), dem Halsklien mit dem si-e Halsdock (dem schmalen Umlegekragen mit seidenem Halstuch) und der Jraduutkapp (einer schwarzen Mütze mit weit vorstehendem flachen Schirm). Mit dem Kettbuuem (Kettbaum, der hinteren schweren Rolle am Webstuhl) auf der Schulter und dem Bobinensack (Garnrollensack) in der Linken, geht er am Wochenende zum Kantur (Kontor, Geschäftszimmer). Seine Erscheinung zeugt offenbar mehr von körperlicher und geistiger Beweglichkeit, als robuster Kraft. Seine Beschäftigung zwang zu schneller Auffassung und Hand und Fuß zu rhythmischer Bewegung. Dabei ließ ihn die Arbeit auf seiner Sitzbank doch noch Zeit zum Nachdenken und Sinnieren. Seit Einführung des mechanischen Webstuhls in den Fabriken ist der Handweber aus dem Straßenleben verschwunden. 
More on https://www.ostwall.de/meister-ponzelar/    

Schlüsselwörter: Germany Weimar Republic Crefeld Krefeld city Notgeld collector series Pfennig paper Johansen arms silk weaver pipe newel

1921 AD., Germany, Weimar Republic, Crefeld (city), Notgeld, collector series issue, 50 Pfennig, Grabowski/Mehl 246.1a-2/2. J 000317 Reverse

State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Crefeld (city) (Rhl / NW): Krefeld) Stadt
Location of issue: Crefeld (city)
Date of issue: 24.2.1921 AD.,
Value: 50 Pfennig
Size: 96 x 60 mm
Material: paper
Watermark: S-S-Muster
Serial : J
Serial no. : 000317 ( 6 digits red, on obverse)
Signature: Dr. Johansen (1)
Printer: (Gebrüder Parcus, München ?) , designer: P. W. (Hans Kruzwicki ?)
Obv.: STADT CREFELD / GUTSCHEIN ÜBER / FÜNFZIG PFENNIG / DIESER GUTSCHEIN WIRD …. , arms at left, black text and red serial.
Rev.: 50 , a silk weaver with pipe and newel, value at left.
References: Grabowski/Mehl 246.1a-2/2 .

Glanzvolle Zeiten hat Krefeld mit der Seidenmanufaktur erlebt. Doch der Reichtum war den Industriellen vorbehalten; die Weber, die ihr Brot mit Webstuhl und Schiffchen erarbeiten mussten, hatten ein hartes Los. Mitte des 18. Jahrhunderts arbeiteten 4000 Krefelder allein für die Seidenbarone von der Leyen. Kaiser und Könige aus aller Welt orderten edelste Gewebe in Krefeld, und auch der katholische Klerus sorgte für Aufträge. Friedrich II., der seine Seidenstadt Krefeld zweimal besuchte – 1751 und 1763 –, hatte verfügt, dass die Arbeit der Weber unverzichtbar sei. Weshalb in Krefeld keine Rekruten für seine Armee anzuwerben seien.
Doch der Lohn für die Weber war hart verdient. Der Lärm, den das ständige Klack-Klack der Webstühle verursachte, war immens. Im November 1828 formierte sich der Widerstand: Die Seidenweber rebellierten gegen die magere Bezahlung und die Absicht der Fabrikbesitzer, die Löhne um etwa 15 Prozent zu kürzen. Karl Marx hat den Krefelder Seidenweberaufstand den "ersten Arbeiteraufstand der deutschen Geschichte" genannt. In den Aufzeichnungen eines Zeitzeugen heißt es: "Unter Begleitung einer Trommel, die Fahne voran, in bedeutender Zahl singend und lärmend, zogen sie durch die Straßen. Es waren 2000 an der Zahl. Sie zogen vor die Häuser der Fabrik-Inhaber von der Leyen, de Greiff, Scheibler, Heidweiler und anderer – alles Namen, die ansonsten in der Geschichte der Seidenstadt nur mit Hochachtung genannt werden – und schlugen ihnen die Fensterscheiben ein." Der Aufstand wurde von den Husaren niedergeschlagen.

Krefeld entwickelte sich 18. und 19. Jahrhundert zu einer Produktion von Seidenstoffen, weshalb sie den Beinamen Samt- und Seidestadt erhielt. So erinnert das bronzene Seidenweberdenkmal an die textile Historie und soll die Arbeit der Weber unvergessen machen. Ein Seidenweberdenkmal, Im Volksmund „Meister Ponzelar“ genannt, steht heute am Ende des grünen Südwalls, Ecke Ostwall. Das Weberdenkmal zeigt den volkstümlichen Handwerker am Liefertag seiner Ware, gewissermaßen im Festtagskleid. Der Bildhauer Johann Stiegemann wählte als Vorbild das bis vor hundert Jahren in den Straßen von Krefeld bekannte typische Bild des Weberbaas im Laakesserock (Gehrock aus schwarzem Tuch), mit der tu-e Wäs (der hochgeschlossenen Weste), dem Halsklien mit dem si-e Halsdock (dem schmalen Umlegekragen mit seidenem Halstuch) und der Jraduutkapp (einer schwarzen Mütze mit weit vorstehendem flachen Schirm). Mit dem Kettbuuem (Kettbaum, der hinteren schweren Rolle am Webstuhl) auf der Schulter und dem Bobinensack (Garnrollensack) in der Linken, geht er am Wochenende zum Kantur (Kontor, Geschäftszimmer). Seine Erscheinung zeugt offenbar mehr von körperlicher und geistiger Beweglichkeit, als robuster Kraft. Seine Beschäftigung zwang zu schneller Auffassung und Hand und Fuß zu rhythmischer Bewegung. Dabei ließ ihn die Arbeit auf seiner Sitzbank doch noch Zeit zum Nachdenken und Sinnieren. Seit Einführung des mechanischen Webstuhls in den Fabriken ist der Handweber aus dem Straßenleben verschwunden.
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Name des Albums:Arminius / Germany, Crefeld / Krefeld
Schlüsselwörter:Germany / Weimar / Republic / Crefeld / Krefeld / city / Notgeld / collector / series / Pfennig / paper / Johansen / arms / silk / weaver / pipe / newel
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